Hamburg verzichtet ab Mai auf tägliche Corona-Zahlen
Grund für das Ende der täglichen Zahlen: Hamburg ist kein Corona-Hotspot mehr. Corona ist damit zwar noch lange nicht Geschichte, geht aber nach Meinung von Expertinnen und Experten in eine neue Phase über.
Behörde erwartet Entspannung des Infektionsgeschehens
Darüber hinaus nannte Behördensprecher Martin Helfrich als Grund für die Umstellung die mit dem Wegfall der Maßnahmen absehbar weiter sinkende Zahl der Corona-Tests. Sie führt dazu, dass die Zahlen an Aussagekraft verlieren. Zudem dürfte sich das Infektionsgeschehen durch saisonale Effekte zum Sommer hin weiter entspannen.
Veröffentlichung der Inzidenz jeden Dienstag
Die Sozialbehörde will zukünftig nur noch einmal in der Woche - immer dienstags - die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der nachgewiesenen Infektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner binnen einer Woche, veröffentlichen. Auch die Zahl der Infizierten in den Hamburger Krankenhäusern und die der Corona-Patientinnen und -Patienten auf den Intensivstationen soll dann veröffentlicht werden. Auch bei NDR.de, NDR 90,3 und Hamburg Journal werden die Zahlen der Sozialbehörde für Hamburg nur noch wöchentlich zu finden sein.
Tagesaktuelle Corona-Zahlen für Hamburgwerden aber wochentags weiterhin über das Online-Angebot des Robert Koch-Instituts (RKI) abrufbar sein. Allerdings beruht die Sieben-Tage-Inzidenz des RKI auf einer anderen Berechnungsgrundlage als in Hamburg, sodass es zu einem abweichenden, geringeren Wert kommt.
Auch kein wöchentlicher Lagebericht des Senats mehr
Und noch etwas ändert sich ab Mai: Den wöchentlichen Lagebericht des Hamburger Senats bei der Landespressekonferenz soll es dann ebenfalls nicht mehr geben, wie die Sozialbehörde mitteilte. Zu Hochzeiten der Pandemie hatten Hunderte Menschen den Internet-Livestream aus dem Rathaus verfolgt.
Fast alle Corona-Regeln laufen aus
Zeitgleich sind am Sonnabend praktisch alle Corona-Regeln in Hamburg ausgelaufen. Eine wichtige Regel allerdings bleibt: Wer positiv auf das Coronavirus getestet wurde, muss für zehn Tage in Isolation - auch ohne offizielle Anordnung durch das Gesundheitsamt. Diese Frist wird nach einem Beschluss Bund und Ländern aber auf fünf Tage verkürzt. Die Änderung für Hamburg sollen laut Sozialbehörde kommende Woche erfolgen.
Ab Mai keine PCR-Tests mehr in Notfallpraxen und Besuchsdienst
Die Kassenärztliche Vereinigung hat angekündigt, die PCR-Tests in den Notfallpraxen des Arztrufs Hamburg und im fahrenden Besuchsdienst zum 1. Mai einzustellen. Grund sei, dass der Bund nach dem Auslaufen der pandemischen Lage die Finanzierung eingestellt habe. In den vergangenen beiden Jahren habe der Arztruf Hamburg im Rahmen von Hausbesuchen des fahrenden Notdienstes und in den Notfallpraxen mehr als 400.000 PCR-Abstriche genommen.
Wer an Erkältungssymptomen leide und einen PCR-Test machen lassen möchte, könne sich ab Mai direkt an seine Haus- beziehungsweise Facharztpraxis wenden, teilte die Behörde mit. Außerdem stünden im Stadtgebiet weiterhin rund 170 Testzentren zur Verfügung, an denen gegebenenfalls nach einem positiven Schnelltest auch PCR-Testungen vorgenommen werden könnten.
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