Umweltaktivisten färben Wasser in Hamburger Brunnen grün
Umweltaktivistinnen und -aktivisten haben am Mittwochmorgen das Wasser mehrerer Hamburger Brunnen grell grün eingefärbt. Mit der Aktion protestieren sie gegen das Nutzen fossiler Energien wie Flüssiggas.
Betroffen sind der Mönckebergbrunnen, der Hygieia-Brunnen im Innenhof des Hamburger Rathauses, außerdem Vierländerin-Brunnen, Globus Brunnen, Stuhlmannbrunnen sowie Brunnen in den Wallanlagen. Auf dem Boden vor den Fontänen steht in großen Buchstaben "LNG - Leider Nicht Grün".
Kritik an der Verwendung von LNG
LNG steht für liquefied natural gas - also verflüssigtes Erdgas. Es stammt aus tiefen Erdschichten und wird vielfach durch sogenanntes Fracking gefördert. Dafür sind Chemikalien und große Wassermengen nötig. Der Vorwurf: Förderung, Verflüssigung, Transport und Vertrieb von LNG setzten große Mengen Methan frei. Das Treibhausgas beschleunige die Erderwärmung 80 mal stärker als dieselbe Menge CO2.
Protestaktion in mehreren deutschen Städten
Verantwortlich für die Aktion sind Aktivisten und Aktivistinnen der Gruppe Extinction Rebellion. Sie kritisieren damit die Nutzung von fossilen Energieträgern, da sie "neben umweltschädlichen Folgen auch zu neokolonialer Ausbeutung und Unterdrückung führen". Zum Einfärben des Wassers nutzten die sie nach eigenen Angaben Uranin, einen Farbstoff, der auch von Wasser- und Abwasserbehörden zur Gewässermarkierung genutzt werde und für Mensch, Tier und Umwelt unbedenklich sei. Die Aktion fand zeitgleich unter anderem auch in Berlin, München, Bonn und Essen statt.
Eine Woche Protestcamp in Hamburg
Erst vor wenigen Tagen hatten sich Anhänger von Extinction Rebellion von der Elbphilharmonie abgeseilt und an deren Fassade ein Banner entrollt. Darauf forderten die Aktivistinnen und Aktivisten einen sofortigen Gasausstieg. Beide Aktionen sind beziehungsweise waren Teil des Protestcamps: Vom 9. bis 15. August findet die bündnisübergreifende Aktionswoche linker und klimapolitischer Gruppen in Hamburg statt.
