Tödlicher Unfall unter Alkoholeinfluss: Bewährungsstrafe
Auf der Kieler Straße in Hamburg gab es vor gut zwei Jahren einen schrecklichen Unfall: Ein Auto krachte in eine Fußgängergruppe an einer Ampel. Eine junge Frau starb, ein Mann wurde schwer verletzt. Am Mittwoch verurteilte das Amtsgericht Altona den Autofahrer zu zwei Jahren Haft auf Bewährung und zwei Jahren Führerscheinentzug.
Der Gerichtssaal war voll besetzt, aber es herrschte absolute Stille, als der Mercedes-Fahrer den Blick hob und sich an die Eltern der getöteten 26-Jährigen wendete. "Ich kann es kaum wagen, Ihnen in die Augen zu schauen", sagte er und atmete schwer. "Ich schäme mich sehr." Aber er sei kein schlechter Mensch, fügte er hinzu.
Alkoholisiert und zu schnell unterwegs
Der Familienvater, 43 Jahre alt und Inhaber eines Lebensmittelladens, hatte damals, am 14. April 2020, Alkohol getrunken. Mindestens 1,5 Promille hatte er im Blut. Trotzdem setzte er sich ins Auto. Er fuhr viel zu schnell, um die 80 Kilometer pro Stunde. Auf der Kieler Straße kam er von der Fahrbahn ab und fuhr in eine Fußgängergruppe. Die junge Frau vorne an der Ampel wurde so schwer verletzt, dass sie später im Krankenhaus starb. Ein zweiter Fußgänger erzählte im Gericht, dass er elf Mal operiert wurde und seinen Job als Krankenpfleger aufgeben musste. "Ich war ein junger, gesunder Mann" sagte er. "Jetzt weiß ich nicht mehr, wie es mit meinem Leben weitergeht." Eine weitere Frau wurde durch umherfliegende Trümmerteile leicht verletzt.
Staatsanwaltschaft forderte Haftstrafe
Die Staatsanwältin forderte eine Haftstrafe für den Angeklagten, der Richter aber beließ es bei einer Bewährungsstrafe. "Obwohl die Tat so schrecklich ist: der Angeklagte ist nicht der typische Verkehrsrowdy", sagte er.
