Cyber-Angriffe: Hamburgs Verfassungsschutz sieht Bedrohungslage
Torsten Voß, Chef des Hamburger Verfassungsschutzes, sieht eine erhöhte Gefährdungslage durch Cyber-Angriffe wegen des Ukraine-Krieges, das sagte er im Hamburg Journal.
Es gebe aktuelle Erkenntnisse zu russischen Aktivitäten. Man sei dabei, Kontakt zu Unternehmen aufzunehmen, weil es eine erhöhte Bedrohungslage im Zusammenhang mit Cyber-Attacken gebe. Auch in den letzten zwei bis drei Jahren habe man vermehrt Cyber-Attacken festgestellt. "Jetzt aktuell aufgrund des Überfalls von Russland auf die Ukraine sind wir gerade dabei, insbesondere mit Versorgungsunternehmen der kritischen Infrastruktur zu sprechen", sagte Voß.
Voß: "Sicherheit verstärken"
Wasserversorgung, Energieversorgung, Verkehrsinfrastruktur und der Hafen - all das seien Gesprächsinhalte, so Voß. "Wir sprechen über Smart-City, wir sprechen über Smart-Port. Alles wird digital gesteuert und das sind natürlich Angriffsziele." Aber man spreche mit Profis, mit Menschen, die eine gute digitale Infrastruktur hätten, man weise darauf hin, die Sicherheit zu verstärken, "weil man mit Angriffen durch Russen rechnen muss".
Westhagemann: "Bisher keine größeren Attacken"
Noch seien im Hafen keine größeren Attacken zu vernehmen, sagte Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) am Dienstag auf der Landespressekonferenz. Man müsse jedoch wachsam sein. Man habe einen Krisenstab eingerichtet, federführend sei hier die Innenbehörde, andere Behörden seien angeschlossen. "Wir beobachten ganz genau, wie sich die Handelsströme weiterentwickeln", so Westhagemann. Seit Dienstagmorgen müssen im Hamburger Hafen alle Warenlieferungen nach Russland nun beim Zoll kontrolliert werden. Dafür müssten nun zahlreiche Container zwischengeparkt werden.
