Coronavirus: Keine pauschalen Absagen in Hamburg
In Hamburg werden wegen der Ausbreitung des Coronavirus vorerst keine Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmer*innen pauschal abgesagt. Laut Gesundheitsbehörde werde die Lage aber täglich neu bewertet. Man nehme die Empfehlungen des Bundesgesundheitsministeriums sehr ernst, sagte der Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde, Claas Schüddekopf. Zuständig seien aber die Länder. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Sonntag empfohlen, wegen der schnellen Ausbreitung des neuen Coronavirus in Deutschland Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmer*innen vorerst abzusagen. Zurzeit geschehe dies aus seiner Sicht noch zu zaghaft.
Hamburg entscheidet je nach Einzelfall
In Hamburg werde jede Veranstaltung - ob Konzert, Theaterabend oder Sportereignis - in Abstimmung mit der Gesundheitsbehörde von den bezirklichen Gesundheitsämtern nach vorgegebenen Risikokriterien einzeln bewertet, erklärte die Gesundheitsbehörde. Drei sportliche Großereignisse stehen am kommenden Wochenende in der Stadt an: Das Zweitliga-Spiel des FC St. Pauli gegen Nürnberg, ein Eishockey-Playoff-Spiel der Hamburg Crocodiles in Farmsen sowie Basketball-Bundesliga in Wilhelmsburg. Sport-Staatsrat Christoph Holstein sagte im Gespräch mit NDR 90,3, dass es sein könne, dass ein Bundesliga-Spiel in Nordrhein-Westfalen zu einem Geisterspiel werde, während am Millerntor Zuschauer zugelassen würden.
Unterscheidung nach Veranstaltungsort
Wichtig sei beispielsweise zu unterscheiden, wo eine Veranstaltung stattfindet: unter freiem Himmel oder in einem geschlossenen Raum. Auch werde ein Tanzabend anders bewertet als ein Kongress, bei dem man nicht so engen Kontakt habe.
Internorga und Konzert in Elbphilharmonie abgesagt
Bereits abgesagt ist die Internorga in den Mesehallen, sie wird im Juni nachgeholt. Ebenfalls abgesagt ist ein Konzert am Montagabend im Großen Saal der Elbphilharmonie. Der Pianist Maurizio Pollini kann aus Italien nicht ausreisen. Aktuell drohen den Hamburger Fußballclubs noch keine Geisterspiele. Bisher besteht in Hamburg weiterhin ein nur geringes Infektionsrisiko. Bei allen 17 Corona-Fälle in der Stadt ist die Ansteckungsquelle bekannt.
Neue Internetseite der Gesundheitsbehörde
Die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz hat eine Internetseite mit allen wichtigen Informationen zum Coronavirus in Hamburg zusammengestelllt, die ab sofort abrufbar ist. Neben aktuellen Informationen zu bestätigten Infektionsfällen gibt es Hygienetipps, Reiseempfehlungen sowie einen Überblick über Meldewege, Ansprechpartner und Kontaktadressen.
Hotline eingerichtet
Informationen erhalten Hamburgerinnen und Hamburger auch telefonisch. Zusätzlich zu der bekannten Telefonnummer 116117 wurde bereits in der vergangenen Woche eine neue Hotline unter der Telefonnummer 040 428 284 000 eingerichtet. Diese ist nun rund um die Uhr und an sieben Tagen pro Woche erreichbar. Bislang war die Hotline nur von 7 bis 19 Uhr geschaltet.
Fälle in Norddeutschland
Auf dieser Karte finden Sie die bestätigten Fälle in Norddeutschland. Die Infizierten werden hier nach ihrem jeweiligen Wohnort gezählt - und nicht danach, wo sie arbeiten oder wo ihre Erkrankung diagnostiziert worden ist.
