Smokie in Hamburg: Hit auf Hit - bis der Funke überspringt
Smokie haben ihre Tournee zum 45. Jubiläum am Montag in der Hamburger Laeiszhalle gestartet. Es war ein Abend für Rock-Nostalgiker - mit viel neuem Personal auf der Bühne.
Smokie gehen auf Jubiläums-Tournee. 45 Jahre Smokie werden zelebriert, aber eigentlich gibt es die Band ja schon 47 Jahre. Die Tour hatte sich wegen Corona verschoben. 45 Jahre hört sich auch einfach besser an, sagt Ur-Mitglied und Keyboarder Martin Bullard. Ihre Europa-Tournee in Hamburg starten, das sei ein Vergnügen, denn hier haben sie schon unzählige Male gespielt und der NDR war auch meist dabei.
Smokie in Hamburg: Ein Abend für Rock-Nostalgiker
Smokie, das sind diese Softrocker mit den herrlichen Balladen und Liebesliedern. "Lay Back in the Arms of Someone", "Don’t Play Your Rock'n'Roll to Me" und vor allem "Living Next Door to Alice" waren auf jeder 70er-Jahre-Party unvermeidliche Brüller. Einen Abend für Rock-Nostalgiker - das war es, was die Fans sich erhofft haben. Rund 1.000 von ihnen hatten sich eingefunden und schwärmten von ihrer Zeit.
Türen und Gebälk der Laeiszhalle zum Scheppern gebracht
Und Smokie wollten ihre Fans keineswegs enttäuschen. Alle Hits, alle Oldies, alles zum Mitsingen. Aber es dauerte eine Weile, bis die Stimmung hochkochte. Zunächst ist das in Hamburg ja generell so, aber in diesem Fall war der Sound zunächst bescheiden. Beziehungsweise zu laut und zu bassslastig. Türen und Gebälk der altehrwürdigen Laeiszhalle dröhnten und schepperten. Die Band musste auch erst zueinanderfinden, schließlich ist Smokie 2022 eine ganz neue Formation. Sänger Chris Norman wandelt schon seit den späten 70er-Jahren auf Solo-Pfaden, Bassist und Sänger Terry Uttley ist im vergangenen Dezember gestorben.
1.000 Fans hatten ihren Spaß
Aber die Band hat einfach den Vorteil, so lange Hits spielen zu können, bis der Funke überspringt. Der neue Mann am Mikrofon, Pete Lincoln, machte seine Sache gut, aber es ist eben einfach eine andere, fremde Stimme. Daran musste man sich erst gewöhnen.
Smokie 2022, das ist wie eine Reise in die Vergangenheit der Popmusik. Damals waren sie mit ihren melodiösen Songs super erfolgreich. Richtige Lieder waren das noch, mit Refrain und Strophe. Nicht so wie heute, sagen sie, wo fette Bässe und Techno-Klänge den Sound prägen, selbst beim Schlager. Die 1.000 Fans hatten auf jeden Fall ihren Spaß.
"Living Next Door to Alice" - alle singen das Original
Eindreiviertel Stunden haben Smokie gerockt und am Ende kam natürlich als letzte Zugabe "Alice". Und keiner hat gesungen "Who the Fuck is Alice", die alte Verballhornung des Smokie-Hits, die in Irland entstanden ist. Dafür waren sie einfach zu sehr Fans. Da macht man sowas nicht, da singt man den originalen Text mit. Fazit: tolle Oldies, nette Musiker und am Ende stand der ganze Saal.