Eine Frau in langem Kleid steht auf einer Bühne und singt © NDR Foto: Mischa Kreiskott

Angélique Kidjo verbindet die Vielfalt der Musiken der Welt

Stand: 16.03.2022 10:48 Uhr

Die erfolgreiche Singer-Songwriterin Angélique Kidjo aus dem Benin ist auch mit ihrem neuen Album "Mother Nature" für den Grammy nominiert. Bei ihrem Konzert in der Hamburger Elbphilharmonie gab sie den großen Themen unserer Zeit eine Bühne.

von Mischa Kreiskott

Keine Musikerin, kein Musiker auf dem afrikanischen Kontinent ist mit so vielen Grammys ausgezeichnet worden wie Angélique Kidjo aus dem Benin, das Land zwischen Burkina Faso und Nigeria. Vier hat sie schon, jetzt ist sie für weitere Auszeichnungen nominiert, unter anderem für ihr neues Album "Mother Nature".

Eine Frau in langem Kleid steht auf einer Bühne und singt © picture alliance / AA Foto:  Gisele Tellier
Bei ihren Shows gibt Angélique Kidjo den großen Themen unserer Zeit eine Bühne.

"Stand up, free Your body dance!" Wenn Angélique Kidjo vor einem steht und das so direktiv fordert, dann gibt es keine Gegenwehr! Es wird gesungen und getanzt, wenn auch mit FFP2-Maske. Selten gelingt es, und schon gar nicht in der erhabenen Hamburger Elbphilharmonie, die unsichtbare Grenze zwischen Bühne und dem dunklen Publikumsbereich so schnell zu brechen, wie bei diesem Konzert mit der afrikanischen Legende Angélique Kidjo. So steht irgendwann der ganze Saal, singt von der Mutter Afrika, der Freiheit, der Unabhängigkeit, dem nicht endenden Kampf um Frieden und Gerechtigkeit auf dem afrikanischen Kontinent - oder gleich dem ganzen Planeten.

Album "Mother Nature" handelt vom Schutz der Erde

Angélique Kidjo nutzt ihre Shows, um den großen Themen unserer Zeit eine Bühne zu geben. Aus dem allgegenwärtigen Gefühl hilfloser Benommenheit möchte sie Mut, Zuversicht und Tatendrang entstehen lassen. Auf "Mother Nature", ihrem aktuellen Album, geht es um den Schutz der Erde. Die Klimakatastrophe - aus afrikanischer Perspektive - eine Bedrohung, die schon jetzt in vielen Regionen das Leben unmöglich macht.

Die Band (Thierry Vaton, Keyboards / Rody Cereyon, Bass / Gregory Louis, Drums / David Donatien, Percussion) spielt mit dieser für langjährige Tourmusiker typischen, etwas überroutinierten Coolness. Dabei sind die vier aber gleichzeitig so sicher und bühnenerfahren, dass sie den Klang des Großen Saals der Hamburger Elbphilharmonie mühelos meistern und genug Druck aufbauen. Schließlich wurde das Haus nicht für Afrobeat, sondern für klassische Orchester optimiert.

Angélique Kidjo will 2023 mit musikalischem Großprojekt nach Hamburg kommen

Afrobeat, R'n'B, Salsa, Reggea - Angélique Kidjo verbindet die Vielfalt der Musiken der Welt mühelos. Sie steht mit der Supergroup "Les Amazones d’Afrique" auf der Bühne, hat mit Alicia Keys, Lizz Wright oder Jasper van't Hofs Bands gearbeitet. Durch diese Vielfalt an Verbindungen hat sie die Musik ihres Geburtslands Benin zwar geglättet und popkompatibel werden lassen, aber auch so populär gemacht, dass sie heute die rechtmäßige Erbin von Miriam Makeba ist, der 2008 verstorbenen Queen of African Music. Zum Schluss des Konzertes verrät Kidjo dem tobenden Saal ein "Geheimnis": 2023 will sie zurück nach Hamburg kommen - mit einem musikalischen Großprojekt.

Weitere Informationen
Blick auf die Elbphilharmonie von unten vor blauem Himmel © NDR Foto: Gitte Alpen

Kulturpartner: Elbphilharmonie und Laeiszhalle

Die moderne Elbphilharmonie und die historische Laeiszhalle sind feste Bestandteile des Hamburger Musiklebens. extern

Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Matinee | 16.03.2022 | 09:20 Uhr

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