Colosseum-Konzert in Göttingen: Bluesrock mit "Déja-vu-Erlebnis"
Die britische Blues- und Jazzrockband Colosseum ist derzeit auf Europa-Tour. Am Donnerstag hat sie in Göttingen gespielt: im Kulturzentrum Musa vor einem begeisterten Publikum von rund 300 Menschen.
"Spitzenmäßig! Ihr seid ein fantastisches Publikum“, hörte man den 84-jährigen Lead-Sänger Chris Farlowe mehrfach mit britischem Akzent rufen. Für die meisten Zuschauenden war vor allem die Nostalgie entscheidend für den Konzertbesuch. Unter dem Motto "The Return Of The Legend" präsentierten die Urgesteine des britischen Blues- und Jazzrock neben Colosseum-Klassikern wie "Lost Angeles" und der "Valentyne Suite" auch Songs ihres brandneuen Studioalbums "Restoration".
Solisten prägen den Auftritt der Gruppe in Göttingen
Immer wieder gelang es der Gruppe, die Zuschauenden mit diesem Mix zu begeistern. Vor allem bei dem letzten Song "Lost Angeles" toste der Applaus, wodurch die Band um die Zugabe nicht herumkam. Der Bluesrock als Musikgenre von Colosseum zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass lange instrumentale Passagen und Abschnitte mit Gesang aufeinanderfolgen. Jedes Mitglied hatte mindestens einmal ein ausgiebiges Solo, welches am Ende mit viel Applaus quittiert wurde.
Spitze gegen Trump: Colosseum zeigen Humor
Nicht nur musikalisch überzeugte die Gruppe, sondern auch humoristisch. Zwischen den Songs animierte die Band häufig das Publikum. Auch politisch-satirische Statements brachten die Briten unter. So rief die Gruppe in einem Song: "Can’t go to America 'cause Donald Trump is the president!" Vor allem die Einwürfe des Lead-Sängers kamen gut an. So antwortete Farlowe auf den Ruf: "One more song for Göttingen" aus der Menge mit: "Bist du schon besoffen?"
Publikum begeistert: "Ich bin mit der Band aufgewachsen"
Vor allem ältere Menschen kamen zum Konzert ihrer Jugendhelden. Viele von Ihnen waren schon in der 1980er-Jahren auf Konzerten. "Ich bin mit der Band aufgewachsen und heute ist das für mich ein Déja-vu-Erlebnis hier", so Konzertbesucher Friedrich Wollborn nach der Zugabe im Kulturzentrum Musa.
Weiteres Konzert von Colosseum in Oldenburg
Von den Gründungsmitgliedern von 1968 ist niemand mehr in der Band vertreten. Gitarrist Clem Clempson, Sänger Chris Farlowe und Bassist Mark Clarke spielen aber seit mehr als 50 Jahren in der Band. Hinzu kommen die Musiker Kim Nishikawara (Saxofon), Nick Steed (Keyboards) und Malcolm Mortimore (Schlagzeug). Am 17. Mai spielt die Band noch einmal in Niedersachsen, bei den Kulturtagen in Oldenburg.
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