Kunst in Corona-Zeiten: Verkaufsausstellung statt Museum
Die Museen sind gerade alle geschlossen, doch Kunst-Verkaufsausstellung dürfen öffnen. Eine ganz besondere gibt es bis zum 9. November noch in der Galleria Passage.
Weil sie zum Einzelhandel gehören sind Galerien und Verkaufsausstellungen weiter geöffnet. Im Keller vom Café Schmidt und Schmidtchen in den Großen Bleichen hängen mehr als 100 Kunstwerke von 30 Hamburger Künstlerinnen und Künstlern.
"Ich finde das ganz toll, gerade in den aktuellen Zeiten, dass man doch die Möglichkeit hat, seine Werke zu präsentieren und auch einem größeren Publikum zur Verfügung zu stellen", sagt David Friedemann. Er ist einer von 30 Hamburger Künstlerinnen und Künstlern, deren Arbeiten es bis Montag hier zu kaufen gibt.
Idee entstand, um Künstler zu unterstützen
Die Idee zur Pop Up Art Fair (auf Deutsch: spontane Kunstausstellung auf Zeit) entstand durch Corona. "Wir haben das initiiert, weil wir gesagt haben: Künstler müssen jetzt unterstützt werden", sagt Anna Schwan, die mit ihrer Agentur auch die beliebte Kunstmesse "Affordable Art Fair" von Anfang an betreut hat.
Die Messe fällt in diesem Jahr aus. Deswegen gründete Anna Schwan die Initiative MeetFrida, aus der die Idee für die kurze Messe in der Innenstadt entstand. "Der Name MeetFrida, der kommt davon, weil wir gesagt haben, wir wollen einen künstlerischen Namen haben und da kamen wir eben auf Frida Kahlo." Der Name bewirkte, dass sich auch sehr viele Künstlerinnen beworben haben. Wer tatsächlich mitmachen darf, hat eine Jury der Rene Spiegelberger Stiftung ausgewählt, die schon seit vielen Jahren Kunst in Hamburg fördert. Der Gewinn aus dem Verkauf geht zu 100 Prozent an die Künstler.
Werke verschiedener Preisklassen
Ein Bild mit saftig grünem Schilf am Wasser kostet 3.500 Euro. Surreal sehen die hautfarbenen Farbklekse aus Keramik aus mit ihrem sinnlichen Lippen in Rot - ein Schnäppchen für 90 Euro. Und in einem abstrakten Farbenspiel kann man jede Menge Figuren entdecken.
"Kunst muss nicht immer düster sein"
Ein Ehepaar, das die Affordable Art Fair gerne besucht, scannt im Pop-Up-Store die Bilder, bis es Klick macht. "Das Bild, das meiner Frau gefällt, ist einfach nur weiß", sagt der Mann.
Es ist ein sogenannter Blinddruck, der Vertiefungen ins Papier macht, ohne Farbe zu hinterlassen. Das Bild von Jana Schumacher zeigt Abdrücke von Tarotkarten und auf Englisch steht dort ultimative Freude. "Kunst muss nicht zwingend immer nur düster sein und ich finde die Aussage sehr positiv, dass kann man in Zeiten wie diesen ganz gut gebrauchen", sagt die Frau. "Abgesehen davon passt es ganz gut zu unserer Einrichtung."


