Nordische Filmtage: Mit strahlenden Gesichtern zurück ins Kino
Die Nordischen Filmtage in Lübeck sind am Mittwochabend eröffnet worden. Besucherinnen und Besucher freuten sich, dass es endlich wieder losging. Bis Sonntag stehen 170 Filme auf dem Programm.
Vor den Popcorn-Ständen tummeln sich die Gäste. Sie alle wollen sich noch schnell mit Popcorn, Getränken oder Nachos eindecken, damit sie den Eröffnungsfilm "Music For Black Pigeons" oder andere Filme der Nordischen Filmtage ganz entspannt schauen können. Zwar gibt es keine Einschränkungen mehr, allerdings tragen viele noch zum Schutz die Maske. Favoritenfilme haben die Gäste nicht - sie freuen sich einfach, wieder ins Kino zu gehen und lieben die Atmosphäre des Festivals.
"Ich bin hier seit 30 Jahren Gast und jedes Jahr gibt es unglaublich tolle Filme zu sehen. Das ist unglaublich spannend", sagt ein Mann. Eine Gruppe von zwei Paaren versucht jeden Tag zwei Filme zu schauen, um möglichst viel mitzunehmen. Eine junge Frau faszinieren die Nordischen Filmtage schon viele Jahre: "Weil es eben kein Mainstream ist, weil es ein anderes Publikum und ganz andere Filme sind. Ich bin ein großer Fan."
Eröffnungsfilm: Dokumentation "Music For Black Pigeons"
Als Eröffnungsfilm wurde am Abend die dänische Dokumentation "Music For Black Pigeons" gezeigt - eine Reise in die Musik des Jazz. Gleichzeitig hat der Film auch seine Deutschlandpremiere gefeiert. Einer der beiden Regisseure, Andreas Koefoed, ist mächtig stolz, dass sein Film der Eröffnungsfilm geworden ist.
"Es ist eine große Ehre für uns, dass wir den Film als Eröffnungsfilm zeigen konnten. Bisher lief er erst einmal bei dem Filmfest in Venedig. Deshalb sind wir jetzt sehr glücklich und das ganze Team des Films ist mit dabei - es ist ein tolles Gefühl", freut sich Koefoed.
In diesem Jahr gibt es viele Dokumentarfilme zu sehen. Das hat einen bestimmten Grund, sagt Thomas Hailer, der künstlerische Leiter der Nordischen Filmtage: "Das wollen wir als Impuls setze. Ein Dokumentarfilm ist ein Kulturgut, dem geht es im Fernsehen gerade nicht so gut, wie das mal war. Deswegen sind wir Festivals ganz stark aufgerufen, da verstärkend Impulse zu setzen."
Ehrenpreis der Nordischen Filmtage für Friðrik Þór Friðriksson
Der isländische Regisseur Friðrik Þór Friðriksson bekam außerdem am Abend den Ehrenpreis der Nordischen Filmpreise verliehen, darauf ist er sehr stolz: "Die Auszeichnung bedeutet mir sehr viel. Die Leute denken, dass ich am Ende meiner Karriere bin, aber es ist wie bei einem Fußballspiel. Die erste Hälfte hab ich gespielt und jetzt kommt die nächste Hälfte", verkündet Friðriksson.
Dem Regisseur wird in diesem Jahr auch die Hommage gewidmet. Fünf seiner Filme werden gezeigt, darunter auch "Children of Nature - eine Reise", für den er 1991 für den Oscar nominiert war, ihn aber leider nicht gewonnen hat. Es geht darum, dass zwei Menschen in einem Seniorenheim aufeinandertreffen. Sie brechen aus und machen sich auf den Weg zu den Westfjorden, dem Ort ihrer Kindheit.
Ausblick der Nordischen Filmtage
Bis Sonntag erwarten die Besucherinnen und Besucher neben Dokumentarfilmen auch Serien, Spielfilme, Kurzfilme, Kinder- und Jugendfilme und vieles mehr.