Mediathektipps: "Die Augenzeugen", Doppelhaushälfte", "Steven Spielberg. Das ewige Wunderkind"
Was gibt es Neues in den Mediatheken? Unsere Tipps: Ein spannender Vierteiler um zwei Jugendliche, die ein mörderisches Verbrechen beobachten, die neue Staffel "Doppelhaushälfte" und eine Doku über Steven Spielberg bei Arte.
"Die Augenzeugen": Temporeicher Vierteiler
Zwei 16-jährige Jungen jagen mit ihren Mountainbikes durchs Gelände. Jan und Lukas sind ein bisschen verliebt. Aber ihr Schäferstündchen in einer Waldhütte wird zum Horrortrip. Sie müssen zusehen, wie drei Männer von einem Killer kaltblütig hingerichtet werden. Jan und Lukas gelingt es zu fliehen, doch die Angst sitzt ihnen in den Gliedern.
Dass wir in der Hütte waren, darf keiner erfahren. Keiner. / Hast du sie noch alle? Da liegen drei Tote! / Aber wenn wir zu den Bullen gehen, dann sind wir als nächstes dran. Ich mein, du hast den Typen doch gesehen, das ist ein Profikiller. Dialog aus "Die Augenzeugen"
Jan verspricht zu schweigen. Was schwer fällt, denn er lebt mit seiner Tante zusammen, die als Kommissarin in dem Mordfall ermittelt. Während die Polizei nach dem Killer fahndet, macht der Jagd auf die beiden Jungen.
Die vierteilige Miniserie "Die Augenzeugen" basiert wie schon das US-Remake auf der norwegischen Serie "Eywitness". Nicolette Krebitz gibt die Kommissarin, Lucas Gregorowicz glänzt als eiskalter Killer und die beiden Jungschauspieler Philip Günsch und Marven Gabriel Suarez-Brinkert machen ihre Sache fabelhaft. Der Vierteiler ist verwickelt und dabei gradlinig erzählt, temporeich, spannend und steht für ein Jahr in der ARD Mediathek.
"Doppelhaushälfte": Magie zwischen Ironie und Fremdschämen
Mit neuen Folgen geht die erfolgreiche Comedy-Serie "Doppelhaushälfte" an den Start. Wie gehabt dreht sich alles um zwei komplett gegensätzliche Kleinfamilien, die sich trotz aller Differenzen als Nachbarn zusammenraufen. Die neue, vierte Staffel beginnt mit einem Hexenzauber, den Teenie Zoe für ihre Online-Follower inszeniert.
Witchcraft ist Jahrtausende altes Wissen, was von Generation zu Generation…. Dialog aus "Doppelhaushälfte", Staffel vier
Zoes Versuchskaninchen sind Prol-Nachbar Andi Knuppe und ihre Mutter Mari, die beide für den Hokuspokus nichts übrig haben.
Der Zauber funktioniert und - oh Graus - die politisch korrekte Karrierefrau Mari landet im Körper von Proll Andi, und der im Körper seiner woken Nachbarin. Randvoll mit zugespitzten Klischees, funktioniert so auch die Serie, nämlich im Culture Clash der politisch korrekten Familie aus Berlin und den alteingesessenen Brandenburger Prolls. Das ist manchmal von feinster Ironie, mal zum Kreischen komisch, mal zum Fremdschämen, denn der wunderbare Milan Peschel ist sich als Andi für keine Peinlichkeit zu schade. Die neue Staffel von "Doppelhaushälfte" - jetzt in der ZDF-Mediathek.
"Steven Spielberg": Ein Porträt von Hollywoods Wunderkind

"Der weiße Hai", "E.T.", "Jurassic Park", "Unheimliche Begegnung der dritten Art", "Indiana Jones", "Schindlers Liste" - die Aufzählung ließe sich fortführen. Steven Spielberg hat als erfolgreichster Regisseur und Produzent Hollywoods einen Blockbuster nach dem anderen geliefert. Doch er ist auch ein engagierter Filmemacher, dessen Werk verblüffend autobiografisch ist.
Spielbergs Auseinandersetzung mit der eigenen Kindheit, seinem Staunen und seinen Ängsten als furchtsamer Einzelgänger zieht sich durch sein gesamtes Werk und kulminiert in dem autobiografischen Drama "Die Fabelmans".
Das Zerbrechen meiner Familie hat mich als Kind natürlich traumatisiert. Zeit meines Lebens wollte ich die Geschichte meiner Eltern und meiner Schwestern erzählen. Die Geschichte dieses Wechselspiels zwischen Kunst und Leben. Steven Spielberg über das Drama "Die Fabelmans"
Das sehenswerte Porträt "Steven Spielberg. Hollywoods ewiges Wunderkind" spürt dem Persönlichen in seinem Werk nach - von den Anfängen bis hin zu seiner späten Auseinandersetzung mit seiner jüdischen Herkunft. "Steven Spielberg. Hollywoods ewiges Wunderkind" steht noch für einen Monat in der Arte-Mediathek.
