"Im Westen nichts Neues" ergattert neun Oscar-Nominierungen
Der Film "Im Westen nichts Neues" hat in Hollywood neun Oscar-Nominierungen erhalten. Damit übertrifft der Film des Wolfsburgers Edward Berger den Rekord von Wolfgang Petersens "Das Boot", der 1983 auf sechs Oscar-Chancen gekommen war.
Nicht nur in der Kategorie "Bester internationaler Film" hat das Drama weiter Chancen auf einen Oscar, sondern auch in der Königsklasse "Bester Film" ist "Im Westen nichts Neues" nominiert - als erste deutsche Produktion in der Geschichte der Oscars.
Zahlreiche Nominierungen gab es auch in den Nebenkategorien: So ist der Film auch noch für die beste Kamera, den besten Sound, die beste Maske, die beste Filmmusik, die besten visuellen Effekte, das beste Szenenbild und das beste adaptierte Drehbuch im Rennen. Regisseur Edward Berger sagte, er sei "wahnsinnig froh und stolz darauf". Mit der Nominierung in der Kategorie Bester Film hätten sie "eine kleine Schallmauer durchbrochen."
"Im Westen nichts Neues" zeigt Grauen des Ersten Weltkriegs
Die Geschichte des Films handelt von Paul Bäumer, der als junger Gymnasiast von den patriotischen Reden seines Lehrers mitgerissen wird und sich freiwillig als Soldat im Ersten Weltkrieg meldet. Nichtsahnend, was ihn dort erwartet. Bildgewaltig inszeniert Edward Berger die Brutalität und Verzweiflung des Stellungskrieges. Es ist nicht die erste Verfilmung von Erich Maria Remarques Klassiker, aber die erste, die in Deutschland fürs Kino produziert wurde. "Man merkt, wie Demagogen junge Menschen verführen, die völlig unschuldig und unbewusst da reinziehen und das überhaupt nicht verstehen", sagt Regisseur Edward Berger. "Das Thema verliert anscheinend nicht an Aktualität", sagte er in Bezug auf den aktuellen Krieg in der Ukraine.
Zehn Oscar-Nominierte in der Sparte "Bester Film"
Die meisten Nominierungen bekam der Film mit dem wohl kleinsten Budget: Der Independent Science-Fiction Film "Everything Everywhere All at Once" sammelte elf Nominierungen ein.
Die Nominierten in der Königsklasse bester Film sind:
- "Elvis" (Baz Luhrmann)
- "Die Aussprache" (Sarah Polley)
- "Everything Everywhere All at Once" (Dan Kwan/Daniel Scheinert)
- "Die Fabelmans" (Steven Spielberg)
- "Top Gun: Maverick" (Joseph Kosinski)
- "Avatar 2: They Way of Water" (James Cameron)
- "The Banshees of Inisherin" (Martin McDonagh)
- "Im Westen nichts Neues" (Edward Berger)
- "Tàr" (Todd Field)
- "Triangle of Sadness" (Ruben Östlund)
"Everything Everywhere All at Once": Filmtrip mit Martial Arts und Zeitreise-Sprüngen

"Everything Everywhere All at Once" erzählt eine Einwanderer-Geschichte von zwei Generationen aus China, die einen Waschsalon betreiben. Sie stehen vor einer aufwendigen Steuerprüfung mit einer strengen Beamtin (Jamie Lee Curtis) - all das mit händisch ausgefüllten Quittungen.
Oscar-Gewinner Barry Jenkins ("Moonlight", "If Beale Street Could Talk") lobt ihn in höchsten Tönen: Er sei der absolute Hammer: "Laut, aufregend mit einem Riesen-Herzen" schrieb er auf Twitter. Die Regisseure Daniel Scheinert und Daniel Kwan hätten ihre Liebe zu allen möglichen Kino-Genres verdichtet und in eine Multiversum-Familiensaga geschachtelt, die jetzt alle dringend bräuchten. Auch "Matrix"-Regisseurin Lana Wachowski feiert den Film mit Michelle Yeoh, Ke Huy Quan und Stephanie Hsu in den Hauptrollen als Salon-Betreibern und heimlichen Martial-Arts-Experten.
Ein kunterbunter, warmherziger, absurder Filmtrip mit Zeitreise-Sprüngen über Identität, Familienzusammenhalt, Kampfkunst und Bagels, wie ihn das Kino noch nie gesehen hat.
