Sir Kenneth Branagh und weitere Stars beim Filmfest Hamburg
Beim Filmfest waren viele Promis zu Besuch: Kenneth Branagh hat hier verraten, welcher Geruch ihn an seine Kindheit erinnert. Auch Stars wie Birgit Minichmayr, Berlinale-Siegerin Ildikó Enyedi und Regisseur Mathieu Amalric stellten ihre Filme in Hamburg vor.
Am Donnerstag hat der Brite Sir Kenneth Branagh beim Filmfest Hamburg seinen bislang persönlichsten Film vorgestellt: Der Spielfilm "Belfast" handelt von seiner Kindheit in Nordirland in den 60er-Jahren. Der Film hat bereits bei mehreren Festivals weltweit teilgenommen und beim Filmfest Toronto den Hauptpreis erhalten. Einige der letzten Preisträger dieser Auszeichnung haben übrigens später bei den Oscars triumphiert.
Kenneth Branagh beim Filmfest Hamburg über den Geruch seiner Kindheit
Der in schwarz-weiß gedrehte Film "Belfast" mit Jamie Dornan und Catríona Balfe als Filmeltern des achtjährigen Eddie (Jude Hill) handelt von den kulturellen Veränderungen und der Gewalt in Belfast. Auf dem roten Teppich erzählte Branagh, welchen Geruch er am meisten mit dieser Zeit verbindet: nämlich den von Fish and Chips. "Meine Mutter arbeitete in einem Chips-Imbiss. Dort mussten wir die Kartoffeln pellen, um sie frittieren zu können. Wenn Sie glauben, die Engländer lieben Fish and Chips: Die Iren liebten die schon viel früher! Diesen nicht unbedingt angenehmen Geruch verbinde ich bis heute mit der Zeit", erzählte Branagh im Gespräch mit NDR Kultur.
Der heute 60-jährige Branagh hat schon seit 50 Jahren die Idee zu diesem Film mit sich herumgetragen. Doch erst, als der Lockdown 2020 begann, fing er an, über einen anderen Lockdown zu schreiben. Über den "damals in Belfast, als unsere Straße wegen der Gewalt zu jener Zeit zu einer Art kleinen Festung wurde. Beim Schreiben lernte ich eine Menge über mich selbst. Ich hoffe, dass meine Geschichte als allgemeingültig verstanden wird und Empathie erzeugt." Am Sonnabend, 9. Oktober, läuft "Belfast" im Passage-Kino Hamburg beim Filmfest; am 24. Februar läuft er im deutschen Kino an.
Mathieu Amalric, Alexandra Maria Lara und Ildikó Enyedi in Hamburg
Auch Stars wie der französische Schauspieler und Regisseur Mathieu Amalric, Schauspielerin Hannelore Hoger, der österreichische Schauspieler Tobias Moretti, sein Kollege Ronald Zehrfeld und Schauspielerin Saskia Rosendahl stellten ihre neuen Filme in der Hansestadt vor. Amalric brachte etwa sein Drama "Für immer und ewig" mit, in dem Vicky Krieps als Clarisse ohne Angabe von Gründen ihre Familie in Frankreich verlässt. Birgit Minichmayr und Alexandra Maria Lara stellten mit Regisseurin Nana Neul ihr Roadmovie "Töchter" vor. Oscarpreisträger Stefan Ruzowitky präsentierte seinen diese Woche im Kino angelaufenen Thriller im Wien der 1920er-Jahre, "Hinterland".
Das Filmfest endet am Sonnabend mit der Preisverleihung, darunter für den Art Cinema Award und den NDR Nachwuchspreis.
