Großer Abend für NDR Koproduktion "Lieber Thomas" beim Filmpreis
Der Film "Lieber Thomas" ist bei der Gala des Deutschen Filmpreises in Berlin mit neun Lolas ausgezeichnet worden. Es war ein Abend mit flammenden Reden, Leidenschaft und strahlenden Gewinner*innen aus dem Norden.
Mit zwölf Nominierungen ging die NDR Koproduktion "Lieber Thomas" von Andreas Kleinert als klarer Favorit ins Rennen um den deutschen Filmpreis, der am Freitagabend in Berlin verliehen worden ist - das erste Mal unter Leitung der neuen Filmakademie-Präsidenten Alexandra Maria Lara und Florian Gallenberger und mit neuer Kulturstaatsministerin Claudia Roth. Grund zur Freude gab es aus Sicht des Norddeutschen Rundfunk: Gleich zwei Kino Koproduktionen haben abgeräumt.
Albrecht Schuch und Jella Haase erhalten Lolas in Berlin
Die NDR Koproduktion "Lieber Thomas" von Andreas Kleinert ist bei der Gala in Berlin mit neun Lolas ausgezeichnet worden, darunter bester Film, beste Regie, bestes Drehbuch und die beiden Schauspielenden Albrecht Schuch als bester Hauptdarsteller und Jella Haase als beste Nebendarstellerin.
"Ich bin fertig mit den Nerven. Das war sehr aufreibend, man hat so eine Einflugschneise und jetzt kann man gar nichts mehr fühlen. Es wurde alles so weggefühlt." So fasst Jella Haase diesen Durchmarsch des Schwarz-weiß-Filmes über den DDR-Dichter Thomas Brasch zusammen.
In der Hauptrolle spielt ein überragender Albrecht Schuch. "Mir geht es es sehr gut, ich bin sehr überwältigt, ich kann es nicht anders sagen", freute sich der Schauspieler. "Ich hätte gerne den Thomas Brasch in den Arm genommen, tue das innerlich und bin total glücklich."
Drei Lolas für Dresens "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush"
Drei Preise hat die NDR Kino Koproduktion "Rabyje Kurnaz gegen George W. Bush" bekommen: zum einen die Lola in Silber, zum anderen wurden Meltem Kaptan als beste Hauptdarstellerin und Alexander Scheer als bester Nebendarsteller ausgezeichnet. Als Bremer Rechtsanwalt Docke spielt er zurückhaltend und mit verblüffender Ähnlichkeit zum Original.
Für Regisseur Dresen war die Lola in Silber für "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ vor allem ein Zeichen: "Ich freue mich einfach auch, dass so ein politischer Film hier einen Preis bekommen hat. Dahinter steckt auch eine Nachricht, sich nicht unterkriegen zu lassen, auch in schweren Zeiten, und dass der in so einem Ensemble von wirklich guten Filmen hier den zweiten Einlaufplatz belegt hat, darüber freue ich mich total."
Mit "Der Pfad" des Greifswalder Regisseur Tobias Wiemann über einen Jungen auf der Flucht im zweiten Weltkrieg wurde auch ein politischer Kinderfilm ausgezeichnet, der trotz seiner eigentlichen Historizität brandaktuell ist, wie Produzent Daniel Ehrenberg festhielt: "Leider ist der Film noch aktueller als zu dem Zeitpunkt, an dem Rüdiger Bertram, der Autor sich das ausgedacht hat. Das war während der Flüchtlingskrise 2015. Da hatte er die Idee - und wie ich gerade gelesen habe im Rahmen des Flüchtlingstages, der diese Woche war, gab es noch nie so viele Flüchtlinge wie aktuell."
Es war eine politische Preisverleihung unter dem Eindruck von Corona und dem Krieg in der Ukraine. Mit flammenden Reden, viel Leidenschaft und strahlenden Gewinner*innen aus dem Norden.