"Diener des Volkes" bei Arte und "F@ck this job" in der ARD Mediathek
Außergewöhnlichen Serien und Filme stehen im März in den öffentlich-rechtlichen Mediatheken: Etwa die Comedy "Diener des Volkes" mit dem ukrainischen Präsidenten und vorherigen Schauspieler Wolodymyr Selenskyj. Oder die Doku "F@ck this job - Abenteuer im russischen Journalismus".
Weitere Highlights sind der rasant erzählte Krimi "Der Überfall", die erschütternde Drama-Krimiserie "Red Light" aus Belgien, eine Dokuserie über sportlichen Kampf gegen Rassismus und eine Komödie mit Matthias Habich.
"F@ck this job - Abenteuer im russischen Journalismus": Doku in der ARD Mediathek
Erzählt wird die Geschichte von Doschd, dem letzten unabhängigen Fernsehsender in Russland. Der Titel "F@ck this Job - Abenteuer im russischen Journalismus" entstammt einem Zitat aus der Live-Reportage eines Doschd-Reporters vom Maidan-Platz in Kiew, als die Polizei auf die Demonstrierenden schießt. Beim verdeckten Einmarsch in den Donbass verneint Wladimir Putin im Staatsfernsehen, dass russische Soldaten in der Ukraine sind. Währenddessen berichtet Doschd aus dem Donbass und interviewt dort gefangen genommene russische Soldaten. Wie wichtig der Sender ist, zeigt sich in der aktuellen Lage: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wendet sich kurz nach dem Einmarsch der russischen Truppen auf Doschd TV direkt an das russische Volk, möglicherweise das endgültige Aus für den Sender.
Der Dokumentarfilm "F@ck this Job" von Regisseurin Wera Kritschewskaja erzählt die Geschichte dieses Senders und seiner Gründerin Natalja Sindejewa von 2008 bis heute. Es ist die bemerkenswerte Geschichte eines Moskauer Glamourgirls mit rosa Porsche und Pelzmantel, die von der Partykönigin zur Kämpferin für die Pressefreiheit in Russland wird. Putin erklärt sie unlängst zur "feindlichen Agentin", ein weiterer Schritt Putins gegen den unabhängigen Journalismus in Russland.
"Der Überfall": Rasante Krimi-Serie mit Katja Riemann in ZDF Mediathek
Aktuell läuft die Serie "Der Überfall" beim ZDF im Fernsehen: Eine spielsüchtige Personalchefin und ein vorbestrafter Vater planen einen Banküberfall. Soweit der Plan. Der Angestellte hat wahrscheinlich schon das Geld aus dem Tresor genommen, er ist unbewaffnet:
- Daniel, schau mich an, wir kommen ein anderes Mal wieder!
- Ich brauch' das Geld!
- Ich brauch' das Geld auch, aber wir kommen ein anderes Mal wieder“

Daniel ist in einem anderen Film, fast wie im Wahn. Er braucht das Geld und er will es jetzt: "Mach die Kasse auf!" Statt einer Bank muss eben der Eck-Kiosk herhalten. Aber dieser Raubüberfall geht völlig schief. Der Überfall löst eine fatale Kettenreaktion aus.
Ein achtjähriger Junge verschwindet, ein Umschlag mit viel Geld wechselt den Besitzer und alle versuchen, ihre Fehlverhalten zu vertuschen. Sechs Tage rund um die Tat erzählt die Serie "Der Überfall". Eine Aktion, die das Leben aller verändert. Nichts ist hier von Anfang an klar, dem Zuschauer werden in schnellem Tempo Puzzleteile serviert, was der Spannung guttut. Wirklich gelungene Krimi-Unterhaltung mit Katja Riemann. "Der Überfall" steht ein Jahr lang in der ZDF Mediathek.
"Diener des Volkes": Polit-Comedy-Serie mit Wolodymyr Selenskyj in Arte Mediathek
Der Sender Arte hat angesichts des großen Interesses am ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj dessen Serie "Diener des Volkes" in voller Länge erneut in die Arte Mediathek gestellt. Die 23-teilige Serie aus der Ukraine von 2015 hat der damalige Kabarettist selbst produziert und die Hauptrolle gespielt: als Geschichtslehrer in der Oberstufe, der über Nacht wegen eines geleakten Privatvideos über Umwege zum Präsidenten der Ukraine wird. An seiner Seite spielt Stanislaw Boklan den zynischen Politiker Tschujko, der ihm nicht ganz uneigennützig Tipps gibt. Die Serie mit Kapiteln à 25 Minuten ist bis zum bis 18. Mai 2022 in der Arte Mediathek - und parallel in der ARD Mediathek zu finden.
"Red Light": Belgische Krimi-Serie aus Antwerpen in Arte Mediathek

Die Drama-Serie "Red Light" lebt von ihren drei Charakterfrauen: der Opernsängerin Esther, der Prostituierten Sylvia und der Kommissarin Evi. Der Tod einer anderen Prostituierten verbindet die drei. Für Sylvia bietet sich die Chance, aus dem Gewerbe auszusteigen. Sylvias Loyalität gegenüber ihrem Zuhälter Ingmar bekommt Risse. Kommissarin Evi steckt in einer Beziehungskrise und Esther erfährt, dass ihr Mann zu der Prostituierten Sylvia geht und sich von ihr trennen möchte. Alle drei Frauen verlieren den Halt in ihrem Leben und müssen sich neu finden. Das ist stark erzählt - vor dem erschütternden Hintergrund von Menschenhandel und Prostitution. "Red Light" ist noch bis Anfang Juni in der Arte Mediathek abrufbar.
Fußball-Doku-Serie "They call us Ausländerteam" in ARD Mediathek
Kreisliga in Sachsen-Anhalt, der Fußballclub Blau-Weiß-Grana: Ohne die Geflüchteten wäre der Verein ausgelöscht. Dafür muss er mit erschreckenden Anfeindungen leben: "Spielen ja nur Kanaken drin, sagen se. Aber irgendwann ist es nicht mehr lustig". Mit welcher Verve, welchem Engagement und auch Mut Trainer, Verein und die Spieler aus zwölf verschiedenen Nationen sich Rassismus und Anfeindungen entgegenstellen, davon erzählt die berührende Doku-Serie "They call us Ausländerteam". Sie steht ein Jahr in der ARD-Mediathek.
Film mit Matthias Habich: "Matthiesens Töchter" in ARD Mediathek
Der Schauspieler Matthias Habich erhält dieses jahr den Goldenen Ochsen beim Filmkunstverst MV in Schwerin. Der vielseitige 82-jährige Schauspieler ist aktuell in einer kurzweilige Komödie zu erleben, in "Matthiesens Töchter", in der es auch um Western geht. Ein geradezu inniger Hang zum Scheitern scheint bei den Matthiesens in der Familie zu liegen. Völlig abgebrannt kehren Esther, Rahel und Thirza in die vorpommerische "Prärie" ihrer Kindheit zurück. Dort hat sich erwartungsgemäß nichts zum Guten verändert. Ihr trinkfreudiger Vater empfängt sie widerborstig wie eh und je, der einst idyllische Reiterhof ist völlig verwildert. Selbst diese letzte Zuflucht der Gestrandeten gerät nun in Gefahr: Die Bank will sich das hoch verschuldete Gestüt ganz unter den Nagel reißen. Das weckt in dem störrischen Clan aber ungeahnte Kräfte.
"Von der Fabrik zur Kunst" Die Sammlung Falckenberg in Hamburg in arte Mediathek
Die Dokumentation "Von der Fabrik zur Kunst" von Regisseurin Eva Gerberding, die am 6. März um 10 Uhr auf ARTE gezeigt wird, legt einen Fokus auf Harald Falckenberg und den Künstler Werner Büttner. Zudem wird mit den Künstlerinnen und Künstlern Monica Bonvicini, Katharina Sieverding, Daniel Richter und Jonathan Meese sowie der Sammlerin Julia Stoschek ein Einblick in die moderne Kunstwelt geboten. Der Film ist ab Sendedatum 90 Tage lang ARTE-Mediathek verfügbar.
