"Rust" mit Alec Baldwin: B-Movie mit tragischer Produktionsgeschichte
Während der Dreharbeiten zu "Rust - Legende des Westens" wurde die Kamerafrau Halyna Hutchins durch einen Schuss von Alec Baldwin tödlich verletzt. Trotzdem wurde der Film später fertiggestellt. Makaber, sagen die einen - im Sinne der Verstorbenen, die anderen.
Es ist ein komisches Gefühl, das sich kaum abstellen lässt: "Rust - Legende des Westens" zu gucken in dem Wissen, dass bei dem tragischen Set-Unfall im Oktober 2021 Hauptdarsteller Alec Baldwin bei Proben mit einer geladenen Waffe Kamerafrau Halyna Hutchins getötet und Regisseur Joel Souza schwer verletzt hat. Ein komisches Gefühl, weil in diesem schonungslos erscheinenden Western viel geschossen und mit Waffen hantiert wird.
Jungschauspieler durch Drehpause aus ihren Rollen rausgewachsen
Die Dreharbeiten waren damals zur Hälfte abgeschlossen. Die Szene, die während des Unfalls geprobt wurde, ist ersatzlos aus dem Film gestrichen worden. Die Jungschauspieler mussten ersetzt werden, weil sie bei Fortsetzung der Dreharbeiten aus ihren Rollen herausgewachsen waren, einige andere haben aus terminlichen Gründen abgesagt. Dabei ist der Ausgangspunkt der Geschichte von "Rust - Legende des Westens" historisch verbürgt und spannend.
Outlaw mit Enkel auf der Flucht
Der 13-jährige Lucas Hollister wird zum Tode verurteilt, nachdem er unabsichtlich einen Farmer erschossen hat. Hollister ist der Enkel von Outlaw Harland Rust, gespielt von Alec Baldwin, der alles aufs Spiel setzt, um Lucas das Leben zu retten. Die beiden flüchten und werden durch die Weite der Prärie von gleich zwei Personen verfolgt, US-Marshall Wood Helm und Kopfgeldjäger Fenton Lang.
Regisseur Joel Souza hat in einem Interview mit dem Branchenblatt "Variety" die Zusammenarbeit der beiden Kamerafrauen Halyna Hutchins und Bianca Cline wie ein tänzerisches Duett beschrieben, das sie mit eineinhalb Jahren zeitlichem Abstand getanzt hätten. Es sind tatsächlich, wie so oft im Genre, betörend schöne Bilder, gebrochen von der Gewalt. Immer wieder folgt die Kamera dem Lauf einer Waffe - oder guckt selbst hinein. Die emotionale Annäherung zwischen Großvater und Enkel wird da fast schon zur Nebensache.
"Rust - Legende des Westens": Mittelmäßiger Indie-Western
Am Ende ist "Rust - Legende des Westens" ein dreckiges B-Movie mit tragischer Produktionsgeschichte. Ein Indie-Western mit wenig Geld und mit Baldwin als "Star", dessen Marktwert und schauspielerische Leistung schon besser war. Hätte es den Unfall und den tragischen Tod von Hutchins nicht gegeben, wäre der Film nach einer mittelmäßigen Kinoauswertung bei irgendeinem Streamer im Portfolio gelandet.
Rust - Legende des Westens
- Genre:
- Western
- Produktionsjahr:
- 2024
- Produktionsland:
- USA
- Zusatzinfo:
- Mit Alec Baldwin, Frances Fisher, Patrick Scott McDermott und anderen
- Regie:
- Joel Souza
- Länge:
- 139 Minuten
- FSK:
- ab 12 Jahren
- Kinostart:
- 1. Mai 2025
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