1. Todestag: Schauspieler Hardy Krüger
Der Schauspieler Hardy Krüger ist nun ein Jahr tot. Er starb am 19. Januar 22 im Alter von 93 Jahren in Kalifornien. Das teilte seine Familie mit. Krüger hatte lange in Hamburg gelebt und stand für den NDR oft vor der Kamera.
Der Schauspieler und Schriftsteller sei im vergangenen Jahr plötzlich und unerwartet in Palm Springs gestorben. "Du hältst den Atem an, die Welt bleibt stehen (...). Was bleibt, ist Liebe", verabschiedete sein Sohn, Hardy Krüger junior, auf Instagram: "Hier ist nun der letzte Vorhang gefallen auf der Bühne der Welt und die Welt verneigt sich vor dir, Vater!"
Kultursenator Carsten Brosda: "Hamburg trauert"
Eine der wichtigsten Stimmen Nachkriegsdeutschlands sei gestorben, reagierte Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda(SPD) damals auf Twitter auf die Todesnachricht. "Hardy Krüger war nicht nur ein besonderer Schauspieler, sondern ein Weltstar und Weltenbürger mit Haltung, der sich bis zum Schluss gegen rechte Gewalt engagiert hat. Hamburg trauert." Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bezeichnete Krüger als "großartigen Künstler": "Sein Wirken war von spürbarer Leidenschaft zum Fach, von unvergleichlicher Wandlungsfähigkeit und von beeindruckender Ausdruckskraft geprägt."
Arte zeigt Dokumentationen über Hardy Krüger
Arte widmete Hardy Krüger nun einen ganzen Themenabend mit zwei Dokumentationen und einem Spielfilm. Die Dokumentation von Patrick Zeilhofer zeichnet das faszinierende Leben des Überlebenskünstlers nach, mit seinen Erfolgen und Niederlagen. Neben Krüger selbst kommen Freunde, Kollegen und Kolleginnen zu Wort. Zudem erinnern Ausschnitte aus Kinofilmen und aus Fernsehsendungen an Hardy Krügers große Erfolge.
Hardy Krüger kam am 12. April 1928 in Berlin zur Welt. Schon früh entdeckte er seine Liebe zum Schauspiel. Mit 15 Jahren stand er erstmals vor der Kamera. In dem NS-Propagandafilm "Junge Adler" spielte er als "Lehrling Bäumchen" seine erste Rolle.
Krüger wurde mit "Einer kam durch" international bekannt
Nach dem Krieg ging er zunächst als Statist ans Hamburger Schauspielhaus und wurde Sprecher beim damaligen NWDR. Danach versuchte er sein Glück auch im Ausland - mit Erfolg. Mit Hildegard Knef war Krüger der einzige Deutsche, der in den ersten drei Dekaden nach dem Krieg am Broadway spielen durfte. Die englische Presse erklärte den Schauspieler 1957 sogar zum Botschafter seines Landes.
Regisseur Roy Baker besetzte ihn in dem US-amerikanischen Film "The One That Got Away" - "Einer kam durch" in der Übersetzung -, der aus dem namenlosen Deutschen einen Schauspieler mit Weltrang machte. Es folgten Filme wie "Hatari!" mit John Wayne, "Die Wildgänse kommen" mit Richard Burton, "Der Flug des Phönix" mit James Stewart, insgesamt drei Filme mit Sean Connery, außerdem stand er mit Charles Aznavour, Orson Welles und Claudia Cardinale vor der Kamera.
Seit 1978 lebte Krüger in dritter Ehe mit der US-Amerikanerin Anita Park - einer Fotografin und Autorin - abwechselnd in den kalifornischen Bergen und in Hamburg. Nun jährt sich sein Todestag zum ersten Mal.
Schlagwörter zu diesem Artikel
Spielfilm
