In ganz Deutschland gibt es Kundgebungen zum heutigen Tag der Arbeit. Die zentrale Veranstaltung des Deutschen Gewerkschaftsbundes findet in Hannover statt. Hauptrednerin war DGB-Chefin Fahimi. Sie forderte die Arbeitgeber auf, Beschäftigten bessere Bedingungen zu bieten. "Mehr Lohn. Mehr Freizeit. Mehr Sicherheit." - unter diesem Motto stehen in diesem Jahr die bundesweiten Mai-Kundgebungen. In Berlin, Hamburg und weiteren Städten befürchten die Behörden Ausschreitungen. Allein in Berlin werden mehr als 5.000 Polizistinnen und Polizisten auch aus anderen Bundesländern im Einsatz sein.

Bundeskanzler Scholz hat Kritik an den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Deutschland zurückgewiesen. Es ärgere ihn, wenn abschätzig vom "Freizeitpark Deutschland" gesprochen werde, sagte Scholz in einer Videobotschaft zum heutigen Tag der Arbeit. Die Deutschen hätten noch nie so viele Stunden gearbeitet wie im vergangenen Jahr. Arbeit habe zudem auch einen gesellschaftlichen Wert, so der Kanzler. Sie bedeute neben Geld verdienen auch, Kolleginnen und Kollegen zu haben, sowie Anerkennung und Wertschätzung zu erfahren. Forderungen nach einer Anhebung des Renteneintrittsalters erteilte Scholz erneut eine Absage.

Jedes fünfte Metallunternehmen in Norddeutschland will offenbar seine Produktion ganz oder in Teilen ins Ausland verlegen. Als Grund gaben 80 Prozent der Firmen in der Frühjahrs-Konjunkturumfrage an, in Deutschland seien die Arbeitskosten zu hoch. 70 Prozent klagen demnach über zu hohe Energiepreise und zu viel Bürokratie. Betroffen sind demnach vor allem der Autobau, der Luft- und Raumfahrzeugbau sowie Gießereien. Der Präsident des Unternehmensverbands Nordmetall, Ukema, spricht von einem Alarmsignal. Er habe kein Verständnis für das Motto der Mai-Kundgebungen der Gewerkschaften. Wer mit dem Slogan "Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit" auf die Straße gehe, der habe grundlegende Zusammenhänge nicht verstanden.

Bei russischen Angriffen sind in der Ukraine mindestens fünf Menschen getötet und mehrere verletzt worden. Der Gourverneur der Region Charkiw berichtete in sozialen Medien von zwei Todesopfern durch russische Bomben, die ein Auto getroffen hätten. Auch ein Haus von Zivilisten sei bombardiert worden. Zuvor habe es drei Tote bei einem russischen Raketenangriff auf die Hafenstadt Odessa gegeben, teilte der dortige Gouverneur mit. Auch Teile der Infrastruktur seien beschädigt worden. Über den Hafen von Odessa am Schwarzen Meer werden viele Getreideexporte abgewickelt, die für die Ukraine wirtschaftlich wichtig sind.

US-Außenminister Blinken ist zum Auftakt seiner Israel-Reise in Tel Aviv mit Staatspräsident Herzog zusammengetroffen. Im Mittelpunkt des Gesprächs stand der israelische Vorschlag für eine Waffenruhe im Gazastreifen, um die Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der Terrorgruppe Hamas zu erreichen. Blinken sagte an die Adresse der Hamas gerichtet, es dürfe jetzt keine Ausreden und keine Verzögerungen mehr geben. Er kündigte zudem an, mit den israelischen Partnern darüber zu sprechen, wie die Hilfe für die palästinensische Zivilbevölkerung im Gazastreifen verbessert werden könne.

Im Emsland ist am Vormittag ein Segelflugzeug abgestürzt. Laut Polizei überlebten die beiden Menschen an Bord mit teils schweren Verletzungen. Das Segelflugzeug war aus einer Höhe von rund 50 Metern in Rhede abgestürzt. Die Ursache ist bislang unklar.

Der amerikanische Schriftsteller Paul Auster ist tot. Er starb im Alter von 77 Jahren infolge einer Krebserkrankung. Auster gilt als einer der führenden amerikanischen Autoren. Bekannt wurde er vor allem durch seine "New-York-Trilogie" - drei inhaltlich verwobene Geschichten "Stadt aus Glas", "Schlagschatten" und "Hinter verschlossenen Türen". Mit "Mond über Manhattan" schrieb er einen weiteren Bestseller über die amerikanische Metropole. Seine Bücher wurden in mehr als vierzig Sprachen übersetzt. Auster war in zweiter Ehe mit der Schriftstellerin Siri Hustvedt verheiratet.

Viel Sonnenschein und meist trocken. Höchstwerte 21 Grad in Handewitt bis 27 Grad in Bad Bentheim, an der See kühler. Morgen anfangs sonnig, gegen Abend im Süden vereinzelt Schauer oder Gewitter möglich. Im Norden bleibt es freundlich bei 20 bis 26 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Freitag Sonne und Wolken, später von Süden her kräftige Schauer und Gewitter möglich. 16 bis 25 Grad. Am Sonnabend heiter bis wolkig, örtlich Schauer, 14 bis 21 Grad. Am Sonntag wechselnd bewölkt, Schauer, 13 bis 20 Grad.