VfL Wolfsburg verliert in Leipzig, Kohfeldt wackelt (noch) nicht
Die Negativserie des VfL Wolfsburg in der Fußball-Bundesliga hält an. Das 0:2 (0:0) am Sonntag bei RB Leipzig war das elfte Pflichtspiel in Folge ohne Sieg. Noch halten die Clubverantwortlichen zu Trainer Florian Kohfeldt.
75 Minuten lang zeigten die "Wölfe" eine gute Leistung und hielten den Vizemeister weitestgehend vom Tor fern. Doch letztlich wurde der Aufwand nicht belohnt, setzte sich die Klasse von RB durch - und der VfL hängt weiter auf dem 15. Tabellenplatz fest. Besonders erschreckend aus Wolfsburger Sicht: In sechs der jüngsten sieben Bundesligapartien blieben die VfL-Profis ohne Torerfolg. Den bislang letzten Wolfsburger Treffer erzielte Wout Weghorst am 14. Dezember beim 2:3 gegen Köln.
Arnold-Appell: "Ruhe bewahren"
VfL-Mittelfeldspieler Maximilian Arnold nahm nach der Partie kein Blatt vor den Mund: "Wenn es scheiße läuft, läuft's scheiße", sagte der 27-Jährige und haderte: "Wir hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt." Letztlich könne man sich für die gute Leistung aber nichts kaufen, wenn man erneut mit leeren Händen dastehe. Dennoch müsse man den eingeschlagenen Weg weitergehen: "Das Verhältnis innerhalb der Mannschaft und auch zum Trainer ist intakt. Wir sollten Ruhe bewahren."
VfL-Sportchef Schäfer hält (noch) zu Kohfeldt
So sieht das (noch) auch VfL-Sportchef Marcel Schäfer. Natürlich sei die erneute Niederlage "sehr enttäuschend und sehr frustrierend", erklärte Schäfer im NDR Interview. Doch trotz der "unfassbar schwierigen Phase" gab er Trainer Florian Kohfeldt Rückendeckung: "Wir wollen gemeinschaftlich aus dieser Phase herauskommen." Kohfeldt selbst gab sich optimistisch: "Wir sehen die Schritte, was unsere Haltung, unsere Systematik und die Struktur in unserem Spiel angeht."
Nach der Länderspielpause haben die Niedersachsen am 6. Februar (17.30 Uhr) das abgeschlagene Tabellenschlusslicht Greuther Fürth zu Gast. Sollte auch gegen die Franken kein Sieg gelingen, dürften den Wolfsburgern die Argumente pro Kohfeldt ausgehen.
"Wölfe" lassen defensiv kaum etwas zu
Vor 1.000 zugelassenen Zuschauern ergriff Leipzig von Beginn an die Initiative und setzte Wolfsburg unter Druck. Dennoch dauerte es bis zur 18. Minute, ehe VfL-Keeper Koen Casteels erstmals gefordert war: Der Belgier parierte einen wuchtigen Schuss von Hugo Novoa. Auch in der Folgezeit gelang es den "Wölfen", den Kontrahenten weitestgehend vom eigenen Strafraum fernzuhalten.
Hin und wieder gelang den Niedersachsen aber auch etwas in der Offensive: Sebastiaan Bornauw setzte einen aussichtsreichen Kopfball weit über das Tor (35.), mit Aster Vranckx' Freistoß hatte RB-Keeper Peter Gulasci keine Mühe (38.). Zwei Minuten später vergab der VfL sogar eine Dreifachchance auf die Führung: Erst rutschte Jérôme Roussillon der Ball über den Fuß, dann scheiterte Vranckx an Gulasci und schließlich wurde der Schuss von Yannick Gerhardt geblockt.
Leipzig erhöht den Druck...
Im zweiten Durchgang waren es die "Wölfe", die zunächst mehr vom Spiel hatten. Allerdings kreierten sie dabei kaum Torgefahr, weil die Leipziger Defensive immer ein Bein dazwischen bekam. Genauso sah es auf der anderen Seite aus, wo der Ball zwar tatsächlich im Wolfsburger Netz landete, aber das Tor wegen einer Abseitsposition nicht zählte (58.).
Leipzig übernahm danach wieder die Initiative, aber Wolfsburg verteidigte alles weg. Und hatte lange auch das berühmte "Glück des Tüchtigen": Weghorst bediente am eigenen Strafraum unfreiwillig Kevin Kampl, aber der Leipziger drosch den Ball am linken Pfosten vorbei (68.).
... und trifft zweimal
Doch in der 76. Minute war das Glück aufgebraucht: Dani Olmo flankte von der Grundlinie an den zweiten Pfosten, von dort aus setzte Andre Silva den Ball per Kopf an den Pfosten - den Abpraller drückte Willi Orban ebenfalls per Kopf zum 1:0 über die Linie. Acht Minuten später vollendete Josko Gvardiol einen Konter zum 2:0 (84.). Die VfL-Niederlage war besiegelt - und angesichts der eigenen Offensivschwäche auch verdient.
