Neues Jahr, altes Leid: VfL Wolfsburg verliert auch in Bochum
Für Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg geht das neue Jahr so weiter, wie das alte aufgehört hat. Das 0:1 (0:0) am Sonntag beim VfL Bochum war für Trainer Florian Kohfeldt und sein Team wettbewerbsübergreifend die achte Pleite in Folge.
Damit dürfte schon nach dem ersten Pflichtspiel des Jahres 2022 in Wolfsburg die Diskussionen um den Coach aufs Neue beginnen. Schließlich hinkt der Verein den eigenen Ansprüchen weit hinterher. In der Champions League folgte das Aus nach der Gruppenphase, und nach 18 Spieltagen der Bundesliga sind es weiterhin nur 20 Punkte. Der Vorsprung auf den Relegationsrang beträgt ganze zwei Zähler. Für den VfL stellt die sechste Bundesliga-Niederlage in Folge einen Vereins-Negativrekord dar. Die bisherige Marke aus dem Jahr 2004 lag bei fünf Bundesliga-Niederlagen nacheinander.
"Es nervt micht - unglaublich! Es ist mir auch egal, wie viele Partien wir vorher verloren haben. Das Spiel heute nervt mich. Wir haben die Partie durch einen blöden Moment in der eigenen Box verloren, dabei hatten wir vorher eigene Chancen", sagte Kohfeldt dem NDR. "Aber wir dürfen jetzt nicht jammern. Es geht nun darum, den Moment zu finden, in dem es sich für uns befreit, in dem es für uns 'Klick' macht."
Um seinen Job mache er sich keine Gedanken, so Kohfeldt: "Ich bin mir absolut sicher, dass ich gegen Hertha BSC noch Trainer bin und wir aus der Situation herauskommen."
Angesprochen auf die sechste Bundesliga-Niederlage in Folge, sagte Mittelfeldspieler Maximilian Arnold dem NDR: "Super ist das nicht. Aber ich sehe noch lange nicht, dass wir die Segel hier streichen. Wir haben den 18. Spieltag und damit noch einiges vor der Brust."
"Wölfe" mit hektischem Beginn
Tief im Westen der Republik mussten die Niedersachsen Corona-bedingt auf Daniel Ginczek(als Kontaktperson) sowie Aster Vranckx und Dodi Lukebakio (positive Tests) verzichten. Nationalspieler Lukas Nmecha (Knöchelbruch) fehlte verletzungsbedingt. Dafür stand Josuha Guilavogui nach seinem Nasenbeinbruch wieder im Kader. Er verfolgte die ganze Partie aber von der Ersatzbank aus.
Von dort sah der Franzose einen hektischen Beginn seiner Teamkollegen. Die "Wölfe" leisteten sich technische Fehler, die zu Ecken für die Gastgeber führten. Richtig brenzlig wurde es für die Niedersachsen aber nicht. Es war insgesamt eine richtig triste Angelegenheit in den ersten 45 Minuten - das Gekicke auf dem Rasen passte zum Rahmen mit den leeren Rängen im Stadion. Die Bund-Länder-Runde hatte vor Weihnachten beschlossen, zur Eindämmung des Coronavirus vom 28. Dezember an Zuschauer von überregionalen Sport-Großveranstaltungen auszuschließen. In Bochum gab es in der ersten Hälfte weder für den einen noch den anderen VfL eine echte Torchance.
Wolfsburg drängt - und kassiert das 0:1
Der Beginn des zweiten Abschnitts ließ hoffen. Wolfsburgs Ridle Baku sorgte mit einem ordentlichen Flachschuss für Beschäftigung bei Bochums Keeper Manuel Riemann (46.). Und die Niedersachsen blieben dran, waren nun deutlich mutiger als vor der Pause. Nach einer Stunde war es dann so weit: die erste echte Torchance der Partie. Maximilian Philipps Schuss wurde vom Bochumer Cristian Gamboa aber geblockt.
Gerade, als es nun besser zu laufen schien, folgte der herbe Rückschlag: Nachdem Wout Weghorst im Spielaufbau der Rückpass auf Jérôme Roussillon misslungen war, ging es ganz fix: Gerrit Holtmann flankte den Ball in den Strafraum, Maxence Lacroix köpfte dort Milos Pantovic an, und vom Hinterkopf des Bochumer Offensivspielers flog die Kugel über Wolfsburgs Keeper Koen Casteels hinweg über die Torlinie - 1:0 für Bochum (65.).
Die Reaktion der Niedersachsen war enttäuschend. Zwar war das Bemühen ersichtlich, doch zielgerichtet waren die Aktionen nicht. Zu einer echten Torchance reichte es nicht mehr.
