Investor Kühne gibt 5,11 Prozent der Anteile an HSV Fußball AG ab
Investor Klaus-Michael Kühne trennt sich von rund einem Viertel seiner Anteile an der HSV Fußball AG. Er wolle die Gesellschafterstruktur auf eine breitere Basis stellen, teilte seine Holding mit.
Wie diese ebenfalls erklärte, verkauft Kühne 5,11 Prozent der AG-Anteile an die Hamburger Calejo GmbH. Das entspreche etwa 230.000 seiner gut 945.000 HSV-Aktien, meldete das "Hamburger Abendblatt" am Freitagabend. Zuerst hatte der Blog "HSV-Arena" berichtet. Bisher hielt Kühne 20,44 Prozent der Anteile.
Eben diese Übernahme steht allerdings noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Hauptversammlung der HSV Fußball AG, hieß es in dem Bericht weiter. Deren Präsident Marcell Jansen als Vertreter des Hauptaktionärs HSV e.V. (75,67 Prozent) hält dort die Mehrheit. Die Zustimmung gilt allerdings als Formsache, da Jansen bei dem Deal als Vermittler aktiv war.
"Schon seit längerer Zeit unser Wunsch"
Letztlich eingefädelt wurde der Verkauf durch Kühnes Vertreter im Aufsichtsrat, Markus Frömming, sowie den Kühne-Vertrauten und Ex-Aufsichtsratschef Karl Gernandt. Kühne wollte sich nicht weiter zu dem Verkauf äußern. "Es war schon seit längerer Zeit unser Wunsch, dass die Gesellschafterbasis verbreitert und ein weiterer Gesellschafter hinzugewonnen wird, der neue Impulse zu geben vermag. Es ist wichtig, die Kräfte zu bündeln", teilte seine Holding weiter mit.
Allerdings hatte Kühne vor wenigen Tagen in der Wochenzeitung "Die Zeit" seine HSV-Investitionen als "völlig missglücktes Abenteuer" bezeichnet, das er zudem inzwischen bereue. Von dem Fußball-Zweitligisten habe er sich "innerlich verabschiedet", sagte der 84 Jahre alte Logistik-Unternehmer: "Da bin ich noch Aktionär, aber das macht keine Freude, und da habe ich mich auch verrannt."
