HSV- Trainer Tim Walter (l.) und Sportvorstand Jonas Boldt © Witters

Trainingsauftakt: HSV ruft Aufstieg als Ziel aus

Stand: 20.06.2022 16:03 Uhr

Der HSV hat am Montag als letzter Fußball-Zweitligist die Vorbereitung zur neuen Saison aufgenommen. Spielmacher Sonny Kittel fehlte bereits, sein Wechsel in die USA steht kurz bevor. Sein Nachfolger als Strippenzieher ist offenbar bereits gefunden.

Und zumindest Trainer Tim Walter kennt Laszlo Bénes auch schon gut. Beide haben bereits bei Holstein Kiel zusammengearbeitet, wo der Slowake 2019 für ein halbes Jahr auf Leihbasis spielte. Zweieinhalb Jahre zuvor war Bénes im Alter von 18 Jahren und rund fünf Millionen Euro teuer von MSK Zilina zu Borussia Mönchengladbach gewechselt. Doch das Mittelfeld-Talent, das auch noch eine Leihstation beim FC Augsburg hatte, wartet nach wie vor auf den großen Durchbruch.

Noch hakt der Wechsel - nach übereinstimmenden Medienberichten sind sich der Spieler und der HSV bereits einig - an der Ablösesumme. Sicher ist nämlich: Der mittlerweile 24-jährige Bénes will nicht noch einmal verliehen werden.

Boldt: Nach der Entwicklung soll der Aufstieg her

HSV-Sportvorstand Jonas Boldt bestätigte beim Trainingsauftakt das Hamburger Interesse: "Das ist mehr als nur ein Gerücht. Er ist ein Spieler, der sehr, sehr spannend ist, der zu uns passen würde." Zuvor hatte Boldt bereits angekündigt: "Es wird noch ein bisschen was passieren." Muss es auch, denn besonders in der Offensive klaffen noch einige Lücken. Trotzdem gab sich Boldt schon selbstbewusst: "Wir haben letztes Jahr viel über Entwicklung gesprochen und auch einige Schritte nach vorn zu machen. Diesen Weg wollen wir weiter bestreiten - und nehmen die Herausforderung Aufstieg an."

"Wir nehmen die Herausforderung Aufstieg an." HSV-Sportvorstand Jonas Boldt

Bis Bénes an der Elbe ins Training einsteigen kann, dürften noch ein paar Gespräche anstehen. Am Montag bereits am Ball waren die beiden bisher einzigen fixen Neuzugänge Matheo Raab (Tor) und Filip Bilbija (Linksaußen). Die übrigen Neuen sind allesamt alte Bekannte, Rückkehrer von Leihstationen oder die nun fest verpflichteten Miro Muheim und Mario Vuskovic, der allerdings wegen Länderspieleinsätzen genauso wie Josha Vagnoman noch fehlte.

Walter: "Es wird immer schöner und besser"

Ebenfalls nicht auf dem Platz standen die Langzeitverletzten Bakery Jatta und Anssi Suhonen sowie Sebastian Schonlau (Fußverletzung). Boldt hofft, dass einer der Rückkehrer oder auch Spieler aus dem eigenen Nachwuchs die Chance nutzen, um sich "im kleineren Kreis" von der besten Seite zu präsentieren. "Sie bringen viel Engagement mit", lobte Coach Walter, der in der Vorbereitung zwei Trainingseinheiten pro Tag angesetzt hat. Seine Vorfreude ist groß: "Ich habe mich sehr gefreut, dass so wie im letzten Jahr weitergeht - mit der gleichen Intention und Stimmung. Es wird immer schöner und besser."

Verstärkt Königsdörffer die Hamburger Offensive?

Ein weiterer Neuzugang soll Ransford-Yeboah Königsdörffer werden. Der 20 Jahre alte Stürmer von Dynamo Dresden muss sich allerdings so lange gedulden, bis der Zweitliga-Absteiger einen Ersatzmann gefunden hat. Dresdens Manager Ralf Becker, von 2018 bis 2019 selbst Sportvorstand beim HSV, hat bereits deutlich gemacht, dass ein möglicher Transfer Königsdörffers Zeit braucht - und das nötige Kleingeld aus Hamburg. Trotz des Abstiegs ist die Ablösesumme frei verhandelbar.

Kittel mit Topwerten, aber beim HSV sehr umstritten

Da kommt dem HSV eine Ablösesumme für Kittel sehr gelegen. Der 29 Jahre alte offensive Mittelfeldspieler wechselt wohl in die USA in die Major League Soccer.

Zuletzt sind DC United aus Washington die größten Chancen auf den Zuschlag eingeräumt worden. Als Ablöse sind rund eine Million Euro im Gespräch. Bis zum Wochenende sollen die Verhandlungen abgeschlossen sein, ansonsten werde Kittel mit ins Trainingslager nach Österreich reisen, sagte Boldt und meinte: "Alle Rahmenbedingungen sind besprochen. Entweder es funktioniert oder es funktioniert nicht."

Mit 16 Torvorlagen war er in der vergangenen Saison der beste Vorbereiter der Liga. Beim statistischen Wert der "Expected Assists", also wie viele Treffer eigentlich nach seinen Pässen hätten fallen müssen, liegt er ganz vorn (23). Und auch seine 46 Schlüsselpässe sind der Spitzenwert. Trotzdem war Kittel in seinen drei Jahren beim HSV stets umstritten. Der Vorwurf: In den entscheidenden Spielen wurde er seinem Anspruch als Führungsspieler nicht gerecht. Trotzdem muss der Edeltechniker erst einmal ersetzt werden, wenn es nun mit der ersehnten Rückkehr in die Bundesliga klappen soll.

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Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 20.06.2022 | 19:30 Uhr

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