HSV in Karlsruhe unter Zugzwang - Maskenpflicht im Stadion
Für den HSV geht es im heutigen Gastspiel bei Zweitliga-Tabellennachbar Karlsruher SC darum, nicht den Anschluss nach oben zu verlieren. Für die Fans kommt es im neuen Wildpark-Stadion zu einem Déjà-vu: Es herrscht wieder Maskenpflicht.
Die Warnstufe der Corona-Verordnung von Baden-Württemberg ist aufgrund der angespannten Pandemielage in Kraft getreten und führt zu der Maßnahme bei der Partie heute Abend (20.30 Uhr, im NDR Livecenter), die mit einem 2G-Konzept durchgeführt wird. Den Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung lehnten die Behörden ab. Die Kapazität ist von der neuen Situation nicht betroffen, das Stadion kann weiter mit 20.000 Zuschauern ausverkauft werden, fast alle Tickets sind vergriffen.
"Bitten alle Zuschauer um die Einhaltung der Maskenpflicht"
"Auch wenn wir beim letzten Heimspiel erfahren konnten, wie toll und laut sich ein Stadionbesuch ohne Maskenpflicht anfühlt, gilt es die zusätzlichen Vorgaben der Corona-Verordnung in Zusammenhang mit dem Erreichen der Warnstufe umzusetzen", sagte KSC-Geschäftsführer Michael Becker am Freitag: "Wir bitten alle Zuschauer um Ihr Verständnis und die Einhaltung der Maskenpflicht."
HSV-Trainer Walter sieht sein Team auf dem richtigen Weg
HSV-Trainer Tim Walter wird es zur Kenntnis nehmen, schlägt sich zurzeit allerdings mit ganz anderen, sportlichen Sorgen herum. Auf Nachfragen zur aktuellen Lage reagierte der 45-Jährige bei der Pressekonferenz am Donnerstag sichtlich genervt. "Das Hauptproblem ist der Anspruch, dass man Situationen falsch bewertet", sagte Walter in bestimmtem Ton. "Wir als Verein bewerten die richtig. Wir spielen viele Chancen heraus und lassen mittlerweile auch nur noch ganz wenig zu. Das ist das, was einen mittelfristig erfolgreich macht. Anstatt nur den kurzfristigen Erfolg zu sehen."
Zuletzt hatte sein Team mehrfach Führungen aus der Hand gegeben. In den Verwaltungsmodus zu schalten, kommt für den Fußball-Lehrer jedoch nicht infrage. "Es geht darum, die Jungs weiterzuentwickeln. Und da sind wir auf dem richtigen Weg", betonte Walter, der sein Team als die "kompakteste Mannschaft der Liga" bezeichnete.
"Mittlerweile sind wir Dritter in der Statistik, dass wir ganz wenige Torchancen zulassen. Wir erarbeiten uns die meisten Torchancen. Ich glaube, wenn man das vergleicht, sind wir sehr weit vorne." HSV-Trainer Tim Walter
Dass immer wieder die Balance zwischen Offensive und Defensive fehlt, ist ihm bewusst. Bereitschaft und Mut seien da - lediglich bei der Konstanz im Abschluss gebe es noch Nachholbedarf. Fest steht für ihn allerdings: "Wer Fußball spielt, wird langfristig mehr Erfolg haben."
Team soll sich aufs Sportliche konzentrieren
Der angekündigte Abschied von Vorstandsmitglied Frank Wettstein hat zuletzt im und um den Club für einige Aufregung gesorgt. Mit "harter Arbeit" im Training versucht der Cheftrainer, die Nebenschauplätze von seinem Team fernzuhalten. Alles andere als das Sportliche könnten sie ohnehin nicht beeinflussen.
"Auswärts finden wir manchmal sehr gute Plätze vor
Hoffnung auf den fünften Saisonsieg schöpft Walter derweil auch daraus, dass ein Auswärtsspiel ansteht - und übte auf Nachfrage deutliche Kritik an den Platzverhältnissen im Volksparkstadion. "Uns tut es gut, wenn der Rasen sehr gut ist. Und auswärts finden wir manchmal sehr gute Plätze vor", sagte er und fügte hinzu: "Unser Rasen ist schon sehr frequentiert. Zum Beispiel dadurch, dass die Nationalmannschaft da war. Aber wir haben auch Probleme mit dem Lichteinfall im Stadion."
Das neue Wildpark-Stadion ist zwar noch nicht ganz fertig, allerdings allein durch die niedrigere Kapazität (34.000 Zuschauer beim KSC zu 57.000 beim HSV) bekommt der Rasen mehr Licht. Einen echten Heimvorteil haben sich die Karlsruher bisher aber nicht erarbeiten können: Je zwei Siege, Unentschieden und Niederlagen sind bisher notiert. Wie die Hamburger sind auch die Badener in der Auswärtstabelle besser platziert.
Wird Heuer Fernandes rechtzeitig fit?
Ob im Spiel beim KSC wieder Daniel Heuer Fernandes zwischen den Pfosten stehen wird, ist offen. Immerhin nahm der Stammtorhüter nach seiner Kapselverletzung im Knie am Freitag wieder am Training der Hanseaten teil und hat auch die Reise nach Karlsruhe mit angetreten.
Im Schweden Marko Johansson, der am vergangenen Wochenende beim 1:1 gegen Holstein Kiel sein Pflichtspieldebüt im HSV-Trikot gefeiert hatte, verfügen die Hamburger über eine gute Alternative. "Marko hat das hervorragend gemacht. Wir vertrauen ihm genauso", so Walter.
Mögliche Aufstellungen:
KSC: Gersbeck - Thiede, Gordon, Kobald, Heise - Gondorf, Breithaupt, Wanitzek - Choi, Hofmann, M. Lorenz
HSV: Johansson - Heyer, David, Schonlau, Muheim - Meffert - Reis, Kittel - Jatta, Glatzel, Alidou
