Aus für Trainer Kohfeldt beim VfL Wolfsburg
Einen Tag nach dem letzten Saisonspiel hat sich Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg von Trainer Florian Kohfeldt getrennt. Der 39-Jährige hatte erst im Oktober den Posten bei den Niedersachsen übernommen.
Die VfL-Spitze habe "die Analyse der Saison am Samstagabend und Sonntagvormittag fortgeführt und intensiviert und haben uns am Ende auch die Frage stellen müssen, wie belastbar eine weitere Zusammenarbeit wäre", sagte VfL-Geschäftsführer Jörg Schmadtke: "Dabei sind wir zu der Erkenntnis gekommen, dass wir von Beginn an einer Drucksituation ausgesetzt wären, die eine zu große Bürde für Mannschaft, Trainer und Club bedeuten würde. Von daher sind wir in vertrauensvollen und ehrlichen Gesprächen gemeinschaftlich übereingekommen, die Zusammenarbeit zu beenden."
Saison-Minimalziele verfehlt
Kohfeldt hatte bei den "Wölfen" als Nachfolger des glücklosen Mark van Bommel einen Vertrag bis Sommer 2023 unterschrieben. Der VfL war zu dem Zeitpunkt Neunter in der Liga und spielte in der Gruppenphase der Champions League. Am Sonnabend beendete Wolfsburg die Saison nach dem 2:2 gegen Meister Bayern München schließlich auf dem zwölften Platz. Aus der Gruppenphase der Königsklasse hatte sich der ambitionierte Werksclub schon vor Weihnachten als Letzter verabschiedet und somit auch das Minimalziel Europa League verpasst.
Kohfeldt: "Hinterlasse Mannschaft in stabilem Zustand"
Dennoch hatten sowohl Schmadtke als auch Sportdirektor Marcel Schäfer Kohfeldt zuletzt immer wieder den Rücken gestärkt und öffentlich davon gesprochen, mit ihm die nächste Saison bestreiten zu wollen. Auch Kohfeldt selbst machte am Sonnabend nicht den Eindruck, als sehe er seine Zukunft in Wolfsburg in Gefahr. "Ich freue mich vor allem auf den Start der neuen Saison, da wollen wir dann eher regelmäßig solche Leistungen wie in der zweiten Halbzeit abrufen", sagte er.
Trotzdem erfolgte nun die Trennung. "Ich habe die Mannschaft in einer komplexen und schwierigen Phase übernommen mit dem Auftrag, sie zu stabilisieren. Wir hatten besonders in der Rückrunde mit vielen Unwägbarkeiten zu kämpfen, die diese Aufgabe extrem erschwert haben. Gleichwohl ist es uns gemeinsam gelungen, drei Spieltage vor Saisonende das rettende Ufer zu erreichen und eine Entwicklung einzuleiten. Ich bin froh, dass ich die Mannschaft in einem stabilen Zustand hinterlasse."
Wer könnte der Nachfolger sein?
Schon am Sonntag waren einige Namen zu einem möglichen Nachfolger im Umlauf. Nun könnten beim VfL auch Markus Weinzierl (Augsburg) oder Adi Hütter (Gladbach) in den Fokus rücken. Bei beiden Trainern wurde am Sonnabend bekannt, dass sie demnächst vereinslos sein werden.
