0:4 in Karlsruhe - Hannover 96 taumelt weiter
Die Krise von Fußball-Zweitligist Hannover 96 hält an. Die Niedersachsen unterlagen am Sonnabend beim Karlsruher SC mit 0:4 (0:3) und warten damit seit nunmehr acht Ligaspielen auf einen Sieg.
In der Tabelle bleibt Hannover weiter in der Abstiegszone hängen, Trainer Jan Zimmermann muss mehr denn je um seinen Job bangen - trotz aller Treueschwüre von Hauptgesellschafter Martin Kind. "Ich bin nicht der, der das entscheiden kann", erklärte der 96-Coach auf die Frage nach seiner Zukunft. Er habe aber nach wie vor ein "gutes Gefühl".
Die Partie im Karlsruher Wildpark zeigte einmal mehr, woran es bei den 96ern krankt: Das Bemühen ist der Mannschaft nicht abzusprechen, aber bereits zum siebten Mal blieb sie ohne eigenen Torerfolg. Mit lediglich zehn Treffern in 15 Saisonspielen stellt Hannover den zweitschlechtesten Angriff aller Zweitligisten. Lediglich Schlusslicht Ingolstadt (neun) steht schlechter da. In einer Woche, am 5. Dezember (13.30 Uhr) haben die Niedersachsen im Nordduell den HSV zu Gast und müssen auf Sebastian Ernst verzichten: Der Mittelfeldspieler sah gegen den KSC seine fünfte Gelbe Karte.
Zwölf Horror-Minuten für 96
Die Anfangsphase der Partie war zerfahren und geprägt von vielen Zweikämpfen und Fouls - folgerichtig sorgte ein Freistoß für die erste Torgefahr. Mit Marvin Wanitzeks Versuch aus 16 Metern hatte 96-Keeper Martin Hansen aber wenig Mühe (16.). Doch kurz darauf war der Däne machtlos: Philipp Heise dribbelte sich zur Grundlinie durch und legte dann zurück in die Strafraummitte, wo Kyoung-Rok Choi heranrauschte und den Ball im Tor unterbrachte (17.).
Der Treffer war der Auftakt zu zwölf Minuten, in denen die Gäste orientierungs- und hilflos waren. Heise durfte nach einer halbherzig geklärten Ecke ungestört von der rechten Seite flanken und Daniel Gordon ebenso ungestört per Kopf an den Ball kommen - 0:2 (27.). Zwei Minuten später ließ die 96-Defensive Wanitzek im Sechzehner viel zu viel Zeit und Raum, der Karlsruher traf flach ins lange Eck - 0:3 (29.).
Drei Chancen für Hinterseer, kein Tor
Erst danach wachte Hannover auf und setzte Offensiv-Akzente: Lukas Hinterseers Tor wurde zurecht nach Videobeweis annulliert, weil der Angreifer den Ball mit dem Arm mitgenommen hatte (34.). Wenig später wäre ein Treffer zwar regulär gewesen - doch Hinterseers Schlenzer touchierte nur den Pfosten (39.). Und auch die dritte 96-Gelegenheit vergab Hinterseer, der eine Hereingabe von Sei Muroya knapp verpasste (44.).
Nur kurzes Aufbäumen der 96er
Die Niedersachsen kamen mit viel Engagement aus der Kabine und hatten prompt die ersten Torgelegenheiten im zweiten Durchgang. Wieder war es Hinterseer, der eine Chance ausließ: Sein Volleyschuss ging deutlich über das KSC-Gehäuse (48.), ebenso wie der von Hendrik Weydandt wenig später (56.).
Karlsruhe ließ die Gäste gewähren und tat selbst nur noch wenig für die Offensive. Erst in der 71. Minute musste Hannovers Torhüter Hansen bei einem Schuss von Wanitzek wieder eingreifen. Aber mit zunehmender Spieldauer erlahmte auch das Hannoveraner Engagement, der KSC erspielte sich wieder ein Übergewicht. Während Choui (77.) und Heise (79.) noch gute Chancen vergaben, machte schließlich Philipp Hofmann den Deckel auf die Partie (83.).
