Ruderin Marie-Louise Dräger kündigt Karriereende an
Zwei Jahrzehnte ist sie in der Weltspitze mitgefahren, jetzt hat Leichtgewichts-Ruderin Marie-Louise Dräger verraten, dass die laufende Saison ihre letzte sein wird.
"Ich sehe mich in zwei Jahren nicht mehr bei den Olympischen Spielen in Paris. Ich werde eben auch nicht jünger", so die 41-Jährige, die in Rostock lebt und für die Schweriner Ruder-Gesellschaft startet.
Der große Wurf bei Olympia blieb ihr versagt
Drägers lange Karriere ist gespickt mit zahlreichen Höhepunkten, wobei ihre international bedeutendsten Erfolge schon lange zurückliegen. 2003 und 2005 war sie Weltmeisterin im Leichtgewichts-Doppelzweier. Die Olympischen Spiele 2004 in Athen erlebte sie dann aber nur als Ersatzfrau, weil sie nach einer Erkrankung in der Saisonvorbereitung aus dem Boot genommen worden war. Mindestens genauso bitter war ihre Olympia-Erfahrung 2008 in Peking. Dort fuhr Dräger ganze vier Hundertstel Sekunden an der Bronzemedaille vorbei.
Bei Olympia 2012 schaffte die gebürtige Lübeckerin etwas, was im Rudersport nur sehr selten gelingt. Eigentlich von Hause aus Leichtgewichtsruderin (maximal erlaubtes Körpergewicht in dieser Disziplin sind 58,5 Kilogramm), qualifizierte sie sich für den schweren Frauen-Einer und erreichte bei den Spielen in London einen respektablen elften Rang. Dieselbe Platzierung holte sie sich nochmal vier Jahre später in Rio de Janeiro, dort dann wieder im leichten Doppelzweier. Die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio im vergangenen Jahr hatte sie verpasst.
Letztes Rennen bei der WM in Tschechien
Dräger, die seit 2013 Mutter eines Sohnes ist, hatte auch immer eine Vorliebe für den nichtolympischen Leichtgewichts-Einer. In dieser Bootklasse wurde sie sogar vor drei Jahren nochmal Weltmeisterin, im Alter von 38 Jahren. Und auch ihre letzte Saison will sie im Einer bestreiten. Am kommenden Wochenende geht sie beim Weltcup-Finale auf dem legendären Rotsee in Luzern an den Start. Danach hat sie die Europameisterschaften im August in München im Visier.
Ihr letztes Rennen peilt die Grande Dame des deutschen Rudersports dann im September bei den Weltmeisterschaften in Račice (Tschechien) an. "Mir wäre es am liebsten, wenn ich dort im Einer meine Karriere beenden kann", so Dräger.
Berufliche Veränderung
Im letzten Jahr als Nationalmannschaftsruderin kommt es zu einer weiteren bedeutenden Änderung in ihrem Leben. Beruflich wechselt Marie-Louise Dräger nämlich von der Landespolizei zur Wasserschutzpolizei. So ganz kommt sie eben dann doch nicht vom Wasser los.
