Fahrradträger am Heck eines Autos auf der Bundesautobahn © IMAGO Foto:  Petra Schneider

Fahrradträger: Am Heck geht's einfacher

Stand: 13.09.2021 10:16 Uhr

Fahrradträger für das Auto gibt es in verschiedenen Ausführungen. Sie können auf dem Dach oder am Heck befestigt werden. Wichtig für den Kauf: Welche Räder und wie viele sollen transportiert werden?

Ob beim Wochenendausflug oder im Urlaub: Wer das eigene Fahrrad dabei hat, ist vor Ort mobil, spart sich die Kosten für ein Leihrad und ist mit seinem vertrauten Fahrrad unterwegs. Spezielle Träger auf oder hinter dem Auto bringen das Fahrrad zum Ausgangspunkt der Tour. Vor dem Kauf sollte man allerdings die Vor- und Nachteile der verschiedenen Systeme kennen.

Die Klassiker: Dachträger

In den Innenraum passt meist nur ein kleines Klapprad. Größere Fahrräder werden auf dem Dach oder am Heck des Autos transportiert. Der Dachträger gilt als Klassiker für den Transport sperriger Güter, mittlerweile ist der Heckträger jedoch die beliebteste Variante in Deutschland. Der Vorteil der Variante auf dem Dach liegt in den geringeren Kosten. Für nahezu jedes Automodell bietet der Zubehörhandel Lastenträger, auf die Schienen zum Befestigen von Fahrrädern montiert werden. So passen bis zu vier Räder auf ein Auto. Der größte Nachteil: Die Fahrräder müssen auf das Dach des Wagens gehoben werden. Das ist nicht nur schwer, sondern führt auch schnell zu Kratzern im Lack. In Crashtests des ADAC zeigten sich bei Dachträgern zudem Risiken im Falle eines Unfalls. Und in eine Tiefgarage passt man mit Rädern auf dem Dach auch nicht rein.

Teuer, aber bequem: Heckträger

Wesentlich einfacher ist der Transport auf einem Heckträger. Dazu muss das Fahrrad nur rund 50 Zentimeter angehoben werden. Die Heckträger benötigen aber als sichere Verbindung zum Auto eine Anhängerkupplung. Eine Nachrüstung kostet mehrere Hundert Euro. Auch die Träger selbst gehen ins Geld. Zwar gibt es einfache Modelle bereits ab etwa 100 Euro, wer jedoch Wert auf Stabilität und Qualität legt, muss deutlich mehr investieren. Dann lässt sich der Träger auch abklappen und blockiert nicht die Heckklappe des Wagens. Bei einem Vergleich des ADAC kostete der Testsieger rund 700 Euro, das günstigste Modell für 215 Euro landete auf dem elften und letzten Platz. Auch in einer Stichprobe der Redaktion Markt konnte der günstigste Träger nicht überzeugen.

Preise vergleichen kann sich lohnen

Ein Preisvergleich kann sich bei Fahrradträgern kräftig auszahlen. Nach Angaben des ADAC gab es für dasselbe Modell teils erhebliche Preisunterschiede bei verschiedenen Händlern. Auch die Marktbeobachtung des NDR offenbarte große saisonale Preisunterschiede. Während die Heckträger in den ersten Monaten des Jahres am preiswertesten waren, stiegen die Preise zur Feriensaison in den Sommermonaten an.

Erst planen, dann kaufen

Für die Kaufentscheidung ist es wichtig zu wissen, welche Räder auf dem Träger mitgenommen werden sollen. Meist passen zwei oder drei Bikes darauf, die jeweils in einer eigenen Schiene stehen. Hierbei ist es wichtig, die Herstellerangabe zu kennen, mit welchem Gewicht die einzelnen Schienen beladen werden dürfen. Haben die Schienen nur wenig Abstand, können breite Räder aneinander scheuern. Wer Kinderräder transportieren möchte, sollte darauf achten, dass die Schienen auch für geringe Radstände geeignet sind und sich individuell anpassen lassen.

Wer schwere Fahrräder mit Elektroantrieb befördern will, sollte auf die Stützlast der Anhängerkupplung achten. Der zulässige Höchstwert steht in den Fahrzeugpapieren und liegt meist zwischen 50 und 90 Kilogramm. Diesen Wert dürfen Träger und Räder zusammen nicht überschreiten. Ein stabiler Heckträger kommt ohne Räder bereits auf etwa 20 Kilogramm. Die Hersteller der Heckträger geben außerdem meist an, wie schwer die Fahrräder höchstens sein dürfen. Tipp: Möglichst den Akku des E-Bikes herausnehmen, das spart einige Kilogramm.

Sichere Montage am Auto

Ist der Träger auf der Anhängerkupplung befestigt, können die Räder aufgeladen werden. Auch dabei gibt es erhebliche Unterschiede. Während bei einigen Modellen stabile Klemmen den Fahrradrahmen sicher festhalten, setzen andere Hersteller auf Riemen und Bänder. Hierbei ist es wichtig zu wissen, bis zu welchem Umfang das jeweilige Haltesystem den Fahrradrahmen umschließen kann. Gerade bei E-Bikes und Rädern mit dicken Rahmen kann so eine böse Überraschung vermieden werden.

Meist verdecken die Fahrräder oder Heckträger die Heckleuchten des Autos. Daher haben die Träger eine eigene Beleuchtung, die per Kabel mit der Steckdose der Anhängerkupplung verbunden wird. Dabei auf die passende Steckverbindung mit 7 oder 13 Polen achten. Tipp: Vor der Abfahrt prüfen, ob Blinker, Bremslicht und Rücklicht funktionieren. Da auch das Kennzeichen meist kaum noch zu erkennen ist, muss am Heckträger ein sogenanntes Wiederholungskennzeichen montiert werden.

Fahrverhalten ändert sich

Die Last auf der Anhängerkupplung beeinflusst das Fahrverhalten des Autos - besonders in Kurven und beim Bremsen. Bei kleinen Fahrzeugen können die Räder seitlich überstehen. Experten raten daher zu besonderer Vorsicht und mäßigem Tempo von höchstens 130 km/h.

Wohin mit dem Heckträger?

Sitzt der Träger nicht auf der Anhängerkupplung, muss er sicher aufbewahrt werden. Die Träger sind nicht nur relativ schwer, sondern benötigen auch reichlich Platz in der Garage, einem Schuppen oder im Keller. Tipp: Einige Hersteller bieten Modelle, die sich mit wenigen Handgriffen zusammenklappen lassen. Das spart Platz beim Verstauen und erleichtert außerdem die Montage auf der Kupplung.

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Dieses Thema im Programm:

Die Tricks | 13.09.2021 | 21:00 Uhr

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