Corona: Schüler sitzen auf "Thor Heyerdahl" fest
Bermudas, Azoren, Großbritannien: die knapp 40 Schüler, die als "Klassenzimmer unter Segeln" mit dem Segelschulschiff "Thor Heyerdahl" unterwegs sind, kommen viel rum. Seit fast einem halben Jahr sind sie schon unterwegs. Doch wegen der Corona-Pandemie sehen die Zehntklässler die Häfen der Länder nur vom Schiff aus. Seit etwa einem Monat dürfen sie das Schiff nicht mehr verlassen.
"Wir dürfen keinen Fuß an Land setzen?
"Egal, wo wir festmachen, wir dürfen keinen Fuß an Land setzen" berichtet Kapitän Detlef Soitzek. "Ich bin seit vielen Jahren Kapitän. Aber das bricht selbst für mich den härtesten Rekord." Die einzige Verbindung mit den Ländern, in deren Häfen sie festmachen, läuft über Verpflegungspakete. Diese werden von der Crew geordert und dann für sie an der Pier abgestellt. "Auf den Azoren haben wir eine große Lieferung Verpflegung bekommen", berichtet Kapitän Soitzek. "Das lief über das Kieler Büro und einen Agenten vor Ort: Essen, Zahnpasta, Schokolade. Ich denke, er hat soweit auch alles organisiert, was wir brauchten."
Stimmung auf Segelschulschiff gut
Jetzt liegt die "Thor Heyerdahl" in der Falmouth-Bay in Großbritannien. Die Mannschaft muss nun Diesel für die Weiterfahrt organisieren. Die Stimmung an Bord sei trotz der Umstände gut, berichtet Schüler Julian Stark. "Ich finde, dafür, dass wir hier auf wenigen Quadratmetern zusammenleben, ist es schon beachtlich, wie gut wir noch alle miteinander sind", sagt der 15-Jährige aus Kronshagen. Er und seine Mitschüler freuen sich trotzdem auf zu Hause. Am 25. April wird die "Thor Heyerdahl" in ihrem Heimathafen, dem Kieler Seefischmarkt, erwartet. Ob die Schüler das Schiff dann sofort verlassen dürfen und ob ihre Eltern sie abholen dürfen, ist allerdings noch nicht klar.
