Sozialverband fordert Corona-Geld für Einkommensschwache
100 Euro monatlich sollen sozial Benachteiligte erhalten, um durch die Pandemie zu kommen. Das fordert der Sozialverband Schleswig-Holstein. Auch kostenlose FFP2-Masken müssten verteilt werden.
Der Vorsitzende des Sozialverbandes, Alfred Bornhalm, zeigte sich entsetzt. Der Staat führe eine Pflicht für besondere Masken ein, sorge sich aber nicht darum, wie sozial benachteiligte Menschen sie bezahlen sollen. Nicht jeder könne sich die Masken leisten. FFP2-Masken kosten in der Regel zwei bis sechs Euro pro Stück.
Geld für Tablets in den Schulen
Der Sozialverband möchte außerdem zusätzliches Geld für Menschen mit sehr wenig oder gar keinem Einkommen in der Gesellschaft. "Wir sind der Meinung, dass Haushalte, die Grundsicherungsleistungen und öffentliche Leistungen in Anspruch nehmen, einen monatlichen Zuschlag von 100 Euro erhalten müssen. Ich denke nur daran, dass die Kinder in den Schulen Tablets brauchen. Und sie brauchen auch einen WLAN-Anschluss." Deshalb seien diese Familien sehr benachteiligt und es müsse schnell gehandelt werden.
Grüne unterstützen Vorschlag des Sozialverbandes
Unterstützung erhält Bornhalm von der Landtagsfraktion der Grünen. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Lasse Petersdotter, sagte im Gespräch mit NDR Schleswig-Holstein, man teile die Forderung nach kostenlosen Masken und 100 Euro monatlich mehr für Hartz-IV-Empfänger. In der Jamaika-Koalition werde über eine Lösung beraten. Vermutlich falle die finanzielle Unterstützung aber deutlich geringer aus. Petersdotter rechnet mit zehn Euro monatlich.
In einer früheren Version des Artikels war die Rede von "sozial Schwachen". Da diese Umschreibung als herabwürdigend verstanden werden kann, haben wir nun den Begriff "Einkommensschwach" gewählt.
