Corona: Jetzt nur noch fünf Tage Isolation
Corona-Infizierte müssen nun auch in Schleswig-Holstein nur noch fünf Tage in Isolation. Für Haushaltsangehörige von infizierten Menschen entfällt die Quarantäne komplett.
Das Land orientiert sich laut eines Sprechers des Gesundheitsministeriums bei seinem Erlass an den neuen Empfehlungen des Rober-Koch-Instituts (RKI). Das RKI empfiehlt aktuell für nachweislich Infizierte eine Isolation von fünf Tagen. Ein Freitesten nach Ablauf ist nicht erforderlich. Es wird aber dringend empfohlen einen Antigen-Schnelltest zu machen und in Selbstisolation zu bleiben, wenn dieser positiv ist. In Schleswig-Holstein gelten diese Regeln seit heute. Weiterhin ist ein PCR-Test verpflichtend, wenn ein positiver Antigen-Schnelltest vorliegt.
Kontaktpersonen, zum Beispiel aus Haushalt und Schule, wird dringend empfohlen, selbstständig Kontakte zu reduzieren und täglich per Antigen-schnelltest zu überprüfen, ob man weiterhin negativ ist. Eine Pflicht zur Isolation gilt ab morgen aber nicht mehr.
Freitesten im Gesundheitswesen Pflicht
Für Mitarbeitende im Gesundheitswesen, Alten- und Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen der Eingliederungshilfe ist hingegen der Nachweis über einen negativen Antigen-Schnelltest oder PCR-Test erforderlich, bevor nach frühestens fünf Tagen an den Arbeitsplatz zurückgekehrt werden kann. Dafür müssen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen allerdings 48 Stunden lang symptomfrei sein. Kontaktpersonen, die in diesen Bereichen arbeiten, müssen sich bis einschließlich dem fünften Tag vor der Arbeit testen.
Fickenscher begrüßt neue Regelungen
Der Kieler Virologe Helmut Fickenscher hält die neuen Vorgaben für sinnvoll, rät aber zu einem Schnelltest am Ende der Isolation. Da er bei den allermeisten Infektionen keine lebensgefährliche Situation mehr sehe, müsse nun auch kein Unterschied mehr zwischen Geimpften und Ungeimpften gemacht werden. Laut dem Virologen stammen die alten Vorgaben noch aus der Zeit, in der die Pandemie blockiert werden sollte. Mittlerweile beruhten ja auch andere Regeln auf Freiwilligkeit. Dass im medizinischen Bereich weiterhin strengere Vorschriften gelten, hält Fickenscher für einen guten Kompromiss. Wegen der hohen Impfquote in SH sei der Experte außerdem optimistisch, dass die gelockerten Regeln nicht schon im Herbst wieder verschärft werden müssen.
