Weltkrebstag: Aus Angst vor Corona keine Untersuchungen auslassen
Laut Krebsgesellschaft Schleswig-Holstein lassen viele Menschen aus Angst vor Corona wichtige Vorsorgeuntersuchungen ausfallen. Das kann negative Folgen haben.
Prostatakrebs bei den Männern, Brustkrebs bei Frauen - das sind nach Angaben der Krebsgesellschaft die häufigsten Formen bei Patienten, die in Schleswig-Holstein neu an Krebs erkranken. Je früher sie erkannt werden, desto größer sind die Heilungschancen. Doch nach Angaben der Krebsgesellschaft gehen Menschen zurzeit teilweise auch dann nicht zum Arzt, wenn sie eine beunruhigende Veränderung an ihrem Körper wahrnehmen.
"Pandemiebedingte Metastasierung"
Die Techniker Krankenkasse (TK) und die Kaufmännische Krankenkasse greifen auf Daten ihrer Versicherten zurück. Demnach waren im ersten Halbjahr 2020 etwa elf Prozent weniger Schleswig-Holsteinerinnen bei der Früherkennungsuntersuchung für Gebärmutterhalskrebs. Aber auch weniger Männer haben den Informationen nach Termine zur Prostata-Untersuchung wahrgenommen. Mit Sorge blickt die Krebsgesellschaft auch auf eine sogenannte "pandemiebedingte Metastasierung": Weil coronabedingt in Krankenhäusern planbare Operationen verschoben werden müssen, würden Patienten nicht zeitgerecht behandelt, ist die Befürchtung.
Forschung bringt Fortschritte in der Therapie
Die Krebsforschung ist laut Krebsgesellschaft zuletzt mit großen Schritten nach vorne gekommen, vor allem in den vergangenen fünf Jahren. So sei beispielsweise beim Hautkrebs die Wahrscheinlichkeit, innerhalb von fünf Jahren nach der Diagnose zu sterben, auf 30 Prozent gefallen - vor wenigen Jahren lag sie noch bei 70 Prozent. Und auch andere Krebsleiden ließen sich effektiver behandeln, weil die Therapien inzwischen deutlich besser auf den jeweiligen Krebs oder Tumor angepasst seien.
