Spendenbereitschaft: Viel Geld für Tafeln, wenig für Hospize
Die Deutschen spenden trotz Corona-Pandemie weiter - und das sogar mehr als 2019. Schleswig-Holsteiner haben in diesem Jahr besonders häufig für Tafeln gespendet. Im Kulturbereich ist das Geld knapp.
Laut aktuellen Zahlen des Deutschen Spendenrats sind von Januar bis September rund 3,3 Milliarden Euro gespendet worden - das sind rund zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Wie hoch die Spendenbereitschaft ist, hängt stark davon ab, wofür gespendet wird. Die Tafeln in Schleswig-Holstein beispielsweise berichten, dass sie mehr Geld bekommen haben als zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr. Gleiches gilt für den Tierpark Arche Warder, der sowohl im Frühjahr im ersten Lockdown als auch jetzt schließen musste.
Wenig Spenden im Kulturbereich & Hospize
Anders sieht es dagegen im Kulturbereich aus. Wie das Theater Lübeck mitteilt, liegen die Spendeneinnahmen unter dem Vorjahreswert. Besonders hart hat die Pandemie die Hospize im Land getroffen. Weil viele Spendenveranstaltungen - wie Spendenläufe örtlicher Gemeinschaftsschulen, Sommerfeste der Landfrauen oder etwa die Tombola der freiwilligen Feuerwehr - nicht stattfinden konnten, kommen die Einrichtungen an ihre Grenzen. "Das reißt ein massives Loch in die Kassen aller Akteure", erklärt Claudia Ohlsen vom Hospiz- und Palliativverband Schleswig-Holstein. Sollten auch im kommenden Jahr kaum Veranstaltungen möglich sein, können die Hospize nach eigenen Angaben ihr Angebot so nicht aufrecht erhalten.
