Stand: 14.05.2025 18:39 Uhr

Nord- und Ostsee: TNT in Fischen und Muscheln

Ein Taucher vom Forschungstauchzentrum der Universität Kiel nähert sich in der Kolberger Heide in der Ostsee einem versenkten Munitionsrest. © dpa Foto: Jana Ulrich
Kieler Forscher haben Unterwasserproben im Umfeld versenkter Weltkriegsmunition untersucht. Aktuell können sie noch Entwarnung geben.

In Fischen und Muscheln aus Nord- und Ostsee haben Wissenschaftler der Uni Kiel Spuren vom Sprengstoff TNT gefunden. Untersucht wurden Proben aus Gebieten, in denen Weltkriegsmunition auf dem Meeresboden liegt, wie Bereiche der Lübecker Bucht. TNT könne bei gewissen Mengen zwar krebserregend sein, erklärte der Kieler Toxikologe Edmund Maser. Doch im Umweltausschuss des Landtags am Mittwoch gab er vorsichtig Entwarnung: "Die Konzentrationen im Wasser sind sehr gering. Wenn man beim Schwimmen einen Schluck nimmt, ist das überhaupt nicht schlimm." Und auch die untersuchten Muscheln würden nur geringe Mengen Sprengstoff enthalten und könnten bedenkenlos gegessen werden.

Wissenschafter empfiehlt schnelle Bergung der Munitionsaltlasten

Durch das Rosten der Munitionshüllen wird nach den Worten des Wissenschaftlers mit den Jahren allerdings immer mehr TNT freigesetzt. Deshalb müssen die Altlasten laut Maser schnell geborgen werden. In der Lübecker Bucht passiert das aktuell in einem Pilotprojekt. Dort liegen vermutlich rund 50.000 Tonnen Munition aus dem Zweiten Weltkrieg.

 

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 14.05.2025 | 16:30 Uhr

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