Nach AKN-Unfall: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Lokführer
Im Oktober schleifte ein AKN-Zug ein Kleinkind in dessen Buggy etwa 20 Meter mit. Das Kind wurde schwer verletzt. Ein Gutachten schließt einen technischen Fehler nun aus.
Alle Systeme des Zuges, insbesondere die Sensoren der Türen, hätten am Unfalltag keine Fehler aufgewiesen, heißt es in dem Gutachten, das die Ermittler zitieren. Auch die Spiegel an dem AKN-Zug seien in Ordnung gewesen. Die Staatsanwaltschaft Kiel nehme deshalb nun die Ermittlungen gegen den Zugführer wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung auf, so ein Sprecher der Polizei.
Rad bleibt in Tür stecken
Der Kinderwagen mit dem 19 Monate alten Jungen war am 1. Oktober auf dem AKN-Bahnhof in Norderstedt-Friedrichsgabe in der Tür eingeklemmt worden. Das vordere der drei Räder des Buggys war in der Tür des Zuges steckengeblieben, als die Mutter aus dem Zug ausstieg und den Kinderwagen rückwärts hinter sich herzog. Als das Vorderrad noch im Waggon war, schloss sich die Tür. Sie öffnete sich erst wieder, nachdem ein Fahrgast die Notbremse betätigte und der Zug so stoppte.
Kind fällt ins Gleisbett
Durch den Nothalt öffnete die Tür automatisch, woraufhin der Kinderwagen mitsamt dem angeschnallten Kleinkind kopfüber ins Gleisbett fiel. Der Junge verletzte sich schwer, nach Angaben des Notarztes vor Ort aber nicht lebensgefährlich. Er wurde zusammen mit seiner 34 Jahre alten Mutter in ein Krankenhaus gebracht. Dort musste er mehrere Tage bleiben.
