Messerattacke von Brokstedt: Das ist bekannt

Stand: 08.02.2023 12:55 Uhr

Nach dem tödlichen Messerangriff auf Reisende eines Regionalzugs in Brokstedt (Schleswig-Holstein) sind viele Fragen offen. Wir geben einen Überblick, was bekannt ist und was nicht.

Bei dem Angriff eines Mannes auf Passagiere einer Regionalbahn zwischen Kiel und Hamburg sind am 25. Januar, einem Mittwoch, zwei Menschen getötet worden, mehrere wurden verletzt. Viele Hintergründe und Details der Tat von Brokstedt (Kreis Steinburg), die in dieser Schwere laut Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (parteilos) beispiellos für Schleswig-Holstein ist, sind noch offen. Wir berichten an dieser Stelle, was wir wissen und was nicht.

Was ereignete sich in dem Zug von Kiel nach Hamburg?

Der genaue Tathergang ist weiter unklar, noch liegen nicht alle Zeugenaussagen vor. Nach Angaben des Innenministeriums gingen um 14.56 Uhr erste Notrufe bei Leitstelle der Polizei ein, dass ein Mann kurz vor dem Bahnhof Brokstedt (Kreis Steinburg) Fahrgäste mit einer Stichwaffe angegriffen haben soll. In dem RE70, der von Kiel nach Hamburg fuhr, saßen etwa 120 Menschen. Einige der Passagiere haben den Angreifer noch im Zug überwältigt. Sieben bis acht Minuten nach der Tat sei ein erster Streifenwagen am Bahnhof eingetroffen, sagte der Leiter der Polizeidirektion Itzehoe, Frank Matthiesen. Am Anfang sei die Lage "extrem chaotisch" gewesen.

Korrekturhinweis: In einer vorherigen Version dieses Textes hatten wir fälschlicherweise geschrieben, dass es sich bei dem 19-jährigen Todesopfer um einen Auszubildenden der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) Nord handelte. Er war Auszubildender bei der DB Fahrzeuginstandhaltung Neumünster und Mitglied der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) Nord. Wir bitten dies zu entschuldigen.

 

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 08.02.2023 | 08:30 Uhr

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