"Gorch Fock": Keine Ausbildung der Offiziersanwärter möglich
Seit dem Corona-Ausbruch auf der "Gorch Fock" befinden sich Teile der Stammbesatzung in Quarantäne. Rund 100 Kadetten müssen deswegen nun auf einer Fregatte ausgebildet werden.
von Christian Wolf
Teile der Stammbesatzung der "Gorch Fock" hatten sich vermutlich nach einem Landgang auf Teneriffa oder Besuch aus der Heimat zwischen den Feiertagen mit dem Coronavirus infiziert. Den Betroffenen gehe es soweit gut, sie alle hätten nur milde Symptome, so ein Sprecher der Marine. Außerdem müssen Kontaktpersonen von ihnen vorerst in eine Quarantäne-Unterkunft. Zudem bleibt das Segelschulschiff bis auf weiteres im Hafen von Santa Cruz auf Teneriffa. Die 14 infizierten Personen sind am späten Sonnabend (08.01.) zurück nach Deutschland gebracht worden. Wie die Luftwaffe mitgeteilt hat, sind sie in Hamburg gelandet. Unklar ist weiterhin, um welche Variante des Virus es sich handelt.
Ausbildung vorerst auf Fregatte statt Segelschulschiff
Eigentlich sollten seit Mitte der Woche die ersten 100 Offiziersanwärter an Bord der "Gorch Fock" ausgebildet werden. Statt auf dem Segelschulschiff der Deutschen Marine passiert das jetzt aber vorerst auf der Fregatte "Sachsen-Anhalt", die momentan in Wilhelmshaven liegt. Dort sollen die Kadetten kommenden Sonntag an Bord gehen. Am Montag soll dann ihre Ausbildung beginnen. Die dauert insgesamt vier Wochen, die Hälfte davon verbringen die Offiziersanwärter nun auf der Fregatte, die unter anderem Kurs auf den spanischen Hafen Rota im Golf von Cadiz nimmt.
Erste Ausbildung auf "Gorch Fock" seit Jahren
Noch ist nicht klar, ob die Offiziersanwärter den zweiten Teil ihrer vierwöchigen Ausbildung auf der "Gorch Fock" verbringen können. Das ist laut Marine abhängig von der Situation an Bord des Segelschulschiffes. Es wären die ersten Kadetten nach Jahren gewesen, die an Bord der "Gorch Fock" ausgebildet werden. Aufgrund der langwierigen Probleme rund um die Sanierung des Schiffes musste die Marine ihre Offiziersanwärter immer wieder auf anderen Schiffen unterbringen, wie beispielsweise der Alexander von Humboldt II oder der rumänischen Mircea. Die nächste Gruppe von 100 Offiziersanwärtern soll dann aber laut Marine wie geplant im kommenden Monat an Bord der "Gorch Fock" gehen.
