Feuerwerksverbot zu Silvester: Weco vor ungewisser Zukunft
Der zweite harte Lockdown in Deutschland wirkt sich unter anderem massiv auf die Wirtschaft aus. Stark betroffen sind auch Hersteller von Pyrotechnik, so wie die Firma Weco in Kiel.
Im Zuge der verschärften Corona-Maßnahmen, die von Mittwoch an gelten, ist der Verkauf von Feuerwerk für die Silvesternacht verboten. Damit will der Bund nach eigenen Angaben verhindern, dass die Krankenhäuser zusätzlich durch Patienten belastet werden, die sich beim Böllern verletzten. Für den Pyrotechnikhersteller Weco, der auch ein Werk in Kiel betreibt, ist das eine Schreckensnachricht.
Wohin mit der explosiven Ware?
"Wir machen 90 Prozent unseres Umsatzes mit dem Silvestergeschäft", sagt der Kieler Werkleiter Jörg Thiele. "Das jetzt ist der Wahnsinn". Nach seinen Angaben sind sämtliche Lager randvoll, ein Teil der Feuerwerksraketen und Böller ist bereits auf dem Weg zu Zwischenhändlern in ganz Deutschland. "Das muss jetzt alles zurück, das kostet ein Vermögen", so Thiele. Hinzu kommt ein logistisches Problem. Denn nicht in allen Lagern darf die hochexplosive Ware dauerhaft untergestellt werden. "Da fehlen die entsprechenden Genehmigungen", sagt Thiele. Er geht davon aus, dass die Ware nun auf neue Lager umverteilt werden muss. Böller und Raketen können problemlos auch im nächsten Jahr verwendet werden.
Alle Großveranstaltungen wegen Corona ohne Feuerwerk
Die Corona-Krise wirkt sich nach Thieles Angaben schon seit Beginn der Pandemie auf das Unternehmen aus. Etwa zehn Prozent des Umsatzes macht Weco mit dem Verkauf von Pyrotechnik für Feuerwerke, die bei Großveranstaltungen abgebrannt werden, wie zum Beispiel auf der Kieler Woche. "Das ist ja alles ausgefallen in diesem Jahr", erklärt Thiele. Außerdem musste die Werkleitung in Kiel schon im Oktober entscheiden, dass der beliebte Werkverkauf zu Silvester in diesem Jahr ausfällt. "Wir konnten die strengen Corona-Auflagen im Eingangsbereich nicht sicherstellen", so Thiele. "Und jetzt bricht auch noch das wichtigste Geschäft zu Silvester weg".
Folgen für die Mitarbeiter noch nicht abzusehen
90 Prozent des Umsatzes macht Weco zum Jahreswechsel. "Das fällt jetzt alles weg. Wir haben zu 100 Prozent keine Einnahmen in diesem Jahr", klagt Thiele. Was das für ihn und seine 38 Mitarbeiter im Kieler Weco-Werk bedeutet, ist nicht abzusehen. Fest steht laut Thiele, dass es für die kommende Saison keine Arbeit gibt, denn es ist ja alles schon fertig.
