Erster Stapellauf der FSG seit Insolvenz
Die Frachtfähre "Tennor Ocean" ist am Freitag vom Stapel gelaufen. Der Neubau 782 ist das erste Schiff seit der Insolvenz der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG).
Die 210 Meter lange "Tennor Ocean" ist in der Flensburger Förde zu Wasser gelassen worden. Es ist der erste Stapellauf seit dem wirtschaftlichen Neustart der Werft. Benannt wurde die Fähre nach der Holding von Werft-Eigner Lars Windhorst. Er hatte das Schiff über eine eigene Gesellschaft selbst bestellt, um die Auftragsflaute zu überbrücken. Es ist eine Standardfähre aus dem Repertoire der FSG, die Windhorst später verchartern oder verkaufen will. Die Tennor-Gesellschaft würde auch noch eine zweite Fähre bestellen, betonte der Investor. Das hänge von der Auftragslage ab. "Dies versetzt uns übrigens auch in die Lage, im Blick auf die Ausstattung der Marine einen wichtigen Beitrag zu der von Bundeskanzler Scholz ausgerufenen Zeitenwende leisten zu können", erklärte Windhorst.
Bewerbung um den Bau des Forschungsschiffes "Polarstern II"
"Unsere Mannschaft hat mit dem Neubau 782 erneut unter Beweis gestellt, dass sie technisch anspruchsvolle Schiffe für einen wirtschaftlich erfolgreichen Einsatz baut", betonte Philipp Maracke, Geschäftsführer der Werft. Er verwies auch auf die Bedeutung Norddeutschlands als maritimen Standort und kündigte an: "Wir werden uns um den Auftrag zum Bau der 'Polarstern II' bewerben. Dabei sind wir offen für die Bildung eines Werften-Konsortiums. Es ist uns wichtig, diesen hoch anspruchsvollen Neubau nach Deutschland und Schleswig-Holstein zu holen."
FSG bereitet sich auf grüne Antriebsarten vor
Eigenen Angaben zufolge will sich die FSG auf neue Antriebsarten vorbereitet: Wasserstoff, Methanol und insbesondere Amoniak, die mit grüner Energie hergestellt werden können. Denkbar sei, dass schon 2025 solche Schiffe vom Stapel laufen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), der zugleich regionaler Abgeordneter für Flensburg ist, hatte vor der Bundestagswahl für die Vision einer grünen Werft in Flensburg geworben.
