Ärzte streiken in Schleswig-Holstein - "Belastung zu groß"
Bundesweit sind am Donnerstag Ärzte von kommunalen Kliniken auf die Straße gegangen. Zum Warnstreik aufgerufen hatte der Marburger Bund. Auch in Schleswig-Holstein rief die Gewerkschaft insgesamt 2.000 Ärzte auf - einige Hundert beteiligten sich.
Der Marburger Bund hat Ärzte von 13 Kliniken in Schleswig-Holstein zum ganztägigen Streik aufgerufen. Die zentrale Kundgebung fand am Friedrich-Ebert-Krankenhaus in Neumünster statt. Es gehe vor allem um die Arbeitsbedingungen für die Ärzte, sagte der Landesvorsitzende des Marburger Bundes Schleswig-Holstein, Michael Wessendorf.
Ärzte fordern weniger Bereitschaftsdienste
Die Mediziner an den Kliniken arbeiten laut Wessendorf an der Belastungsgrenze, und das müsse sich ändern: "Wir fordern eine Begrenzung der Bereitschaftsdienste auf vier im Monat, zusätzlich zum normalen Tagewerk und den normalen Rufbereitschaften. Und auch eine Begrenzung der Rufbereitschaften." Zwei freie Wochenenden sollten garantiert werden, so Wessendorf. Das sei bei vielen Ärzten nicht der Fall.
Noch keine Einigung bei künftiger Bezahlung
Außerdem sollen die Mediziner nach dem Willen der Gewerkschaft besser bezahlt werden. Gefordert werden 5,5 Prozent - die Arbeitgeber haben 3,5 Prozent in zwei Stufen angeboten. Mit dem Warnstreik will der Marburger Bund nun Druck bei den Tarifverhandlungen machen. In vier Runden und zwei Sondierungsgesprächen gab es bisher keine Einigung.
Keine Auswirkung auf die Notfallversorgung
Vom Streik betroffen waren unter anderem die kommunalen Krankenhäuser in Lübeck, Neumünster, Kiel, Segeberg, Rendsburg und Nordfriesland. Eine Sprecherin des Marburger Bundes versicherte zuvor, dass die Notfallversorgung in den Kliniken gesichert sei. Keinen Ärzte-Warnstreik gab es am Klinikum Itzehoe - dort gilt ein Haustarifvertrag.
