Schweinepest: Wohin mit den überschweren Schweinen?
Die Sperrfrist in der Schweinepest-Zone gilt bis mindestens 5. Oktober, aber schon jetzt müssen die Landwirte klären, was dann mit ihren Schweinen geschieht. Das Problem: Viele Tiere sind zu dick.
Normalerweise habe schlachtreife Schweine ein Gewicht von 110 bis 120 Kilogramm. In der Sperrzone, die wegen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) rund um Emsbüren im Landkreis Emsland eingerichtet wurde, bringen viele Tiere inzwischen bis zu 180 Kilogramm auf die Waage. Das Landvolk Emsland geht von mehr als 50.000 überschweren Schweinen aus, die nach Ende der Sperrfrist vermarktet werden sollen. Nach Auskunft der Erzeugergemeinschaft Lingen-Ems gibt es für diese Tiere in Deutschland keinen Markt, wohl aber in Polen und Italien.
Wegen der dicken Schweine wird es eng in den Ställen
Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) kritisierte am Mittwoch die mangelnde Bereitschaft der Schlacht- und Verarbeitungsbranche, Tiere aus der Sperrzone anzunehmen. Weil es in den Ställen wegen der schweren Schweine zu eng wird, warnten auch die Landwirte bereits vor massiven Tierschutzproblemen. Derzeit führt die Erzeugergemeinschaft Gespräche mit Schlachthöfen, die diese überschweren Tiere schlachten können und wollen.
