Polizei übt Kontrolle von Tiertransporten - und wird fündig
An der A33 südlich von Osnabrück hat die Polizei schwerpunktmäßig Tiertransporte kontrolliert. Obwohl die Aktion vor allem dazu diente, die Kontrolle zu üben, registrierten die Beamten 35 Verstöße.
Zu viele Tiere auf zu engem Raum, viele Stunden unterwegs bei großer Hitze ohne Wasser und ohne Futter: Das sind immer wieder Dinge, die bei Tiertransporten auffallen. Auch an der A33 nahmen die zu schulenden Beamten deshalb insgesamt 22 Transporte genauer unter die Lupe - und achteten insbesondere auf das Einhalten von tierschutzrechtlichen Bestimmungen. Die Bilanz: Nicht nur, dass acht der 35 Tiertransporte diese nicht genügend einhielten. Fünf Lkw wurden dazu die Weiterfahrt verboten.
Keine Erlaubnis für Tiertransporte, kein Führerschein
Besonders negativ fiel den Polizisten ein Transport von Wildschweinen auf, der vom Landkreis Vechta nach Österreich unterwegs war: Der Fahrer konnte demnach nicht nachweisen, dass er überhaupt Tiere transportieren darf. Dazu fehlten auch das amtstierärztliche Gutachten über die Gesundheit der Wildschweine. Außerdem hatte der Fahrer keinen Führerschein dabei. Dass die Beamten für ihre Schulung gerade an der A33 am Teutoburger Wald unterwegs waren, ist kein Zufall. Dort, an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen, treffen zwei Hochburgen der deutschen Tierhaltung zusammen. Wer Schweine oder Rinder aus dem Weser-Ems-Raum zum Schlachthof Tönnies im ostwestfälischen Rheda-Wiedenbrück bringen will, kommt um diese Route nicht umhin.
EU-Vorstoß könnte Änderung bringen
Seit Jahren klagen Tierschützer immer wieder über Missstände bei Tiertransporten. Auch deshalb wurde auf landespolitischer Ebene zuletzt über Exporte von Rindern aus Niedersachsen nach Nordafrika diskutiert. Das Ziel ist, solche mehrtägigen Transporte in EU-Drittstaaten zu verbieten. Bislang scheiterten regionale Behörden und Niedersächsisches Landwirtschaftsministerium vor Gericht - abgesehen von Einzelfällen. Im EU-Parlament soll es aber nun einen Vorstoß für gesetzliche Änderungen zu Tiertransporten geben. Er soll im Dezember ins Plenum gehen. Dann könnten langwierige Transporte von jungen Kälbern oder auch Tiertransporte in Drittländer verboten werden.
