Misshandlungen von Schweinen: Otte-Kinast fordert Aufklärung
Nach der Veröffentlichung von Videoaufnahmen von Misshandlungen von Schweinen in Betrieben in der Grafschaft Bentheim fordert Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) Aufklärung.
Ihr Ministerium habe den zuständigen Landkreis aufgefordert, umgehend über die dort ergriffenen Maßnahmen zu berichten, sagte Otte-Kinast am Donnerstag. Die von der Organisation Deutsches Tierschutzbüro veröffentlichten Aufnahmen nannte sie erschreckend. "Solche Missstände verurteile ich ausdrücklich", sagte Otte-Kinast.
Mehrere Anzeigen beim Landkreis
Der Landkreis bestätigte indes den Eingang von Anzeigen gegen drei Betriebe sowie den Erhalt der Videoaufnahmen. Diese seien am Mittwoch eingegangen und würden nun ausgewertet, sagte ein Landkreis-Sprecher. Zuvor habe der Landkreis bereits Mitte November anonyme Anzeigen gegen vier Schweinemastbetriebe erhalten. Daraufhin habe es Überprüfungen gegeben. Die Berichte dazu seien noch nicht fertig, entsprechend könne man zu den Vorwürfen der Tierschützer noch keine Stellung abgeben, so der Sprecher.
Staatsanwaltschaft schaltet sich ein
Die Organisation Deutsches Tierschutzbüro hatte die Aufnahmen nach eigenen Angaben Mitte Oktober mit heimlich aufgehängten Kameras erstellt und dem Deutschen Tierschutzbüro zugespielt. Das zuständige Kreisveterinäramt in Nordhorn sei informiert und bei der zuständigen Staatsanwaltschaft in Oldenburg Strafanzeige gestellt worden. Bei dieser war die Anzeige nach Angaben eines Sprechers am Donnerstag aber noch nicht eingegangen. "Wir haben die Berichterstattung aber zum Anlass dafür genommen, dort um möglichst umgehende Übersendung aller vorliegenden Informationen zu bitten", so der Sprecher.
Landwirte geben Fehlverhalten zu
Zwei Landwirte, die auf den Aufnahmen bei unsachgemäßen Nottötung von Schweinen zu sehen sind, hatten gegenüber dem NDR ein Fehlverhalten eingeräumt. Ein Bauer, der ein krankes Schwein eineinhalb Tage ohne Wasser im Gang liegen ließ und mit einem Bolzenschussgerät tötete, verwies dabei auf Überlastung.
