Lingen: Atomkraftgegner demonstrieren gegen Urantransport
Atomkraftgegner haben im Emsland mit einer Protestaktion erneut gefordert, dass Uranlieferungen aus Russland nach Deutschland gestoppt werden. Sie befürchten, dass bald ein Transport in Lingen eintrifft.
An der Mahnwache vor der Brennelementefabrik in Lingen beteiligten sich nach Veranstalterangaben am Donnerstag 20 bis 25 Menschen. Ob tatsächlich Kernbrennstoffe nach Lingen geliefert werden, ist unklar. Eine Sprecherin der Polizei wollte sich dazu nicht äußern. In Lingen steht auch eines von drei Atomkraftwerken, die wegen der Energiekrise bis Mitte April 2023 am Netz bleiben sollen.
Uran könnte per Lkw nach Lingen gebracht werden
Nach Informationen des Aktionsbündnisses Münsterland gegen Atomanlagen ist das russische Atomschiff "Mikhail Dudin" von St. Petersburg aus nach Rotterdam (Niederlande) unterwegs. Es habe Uran an Bord, das per Lkw nach Lingen gebracht werden soll, so ein Sprecher. In Lingen werden seit mehr als 40 Jahren Brennelemente für Atomkraftwerke in vielen europäischen Staaten hergestellt.
RWE will keine neuen Brennelemente für AKW Emsland bestellen
Am Freitag stimmt der Bundestag über eine vorübergehende Laufzeitverlängerung der verbliebenen drei Atomkraftwerke ab. Eines von ihnen ist das Atomkraftwerk Emsland, das bis Mitte April im Streckbetrieb weiter laufen soll. Der Energiekonzern RWE kündigte bereits an, keine neuen Brennelemente für das AKW in Lingen bestellen zu wollen. Die Atomkraftgegner wollen am Freitag erneut demonstrieren.