Bissige Spinne harmlos - Aber die Aufregung geht weiter
Die Spinne, die einem Supermarktmitarbeiter in Georgsmarienhütte kurz vor dem Jahreswechsel in die Hand gebissen hat, sorgt weiter für Verwirrung - und das, obwohl sie offenbar harmlos ist.
Was war passiert? Am Mittwoch, 29. Dezember, wird der stellvertretende Filialleiter einer Aldi-Niederlassung in der Stadt von einer Spinne in die Hand gebissen, als er dabei ist, Obstkisten auszupacken. Das Tier krabbelt auf und davon, der Mitarbeiter klagt über Unwohlsein und wird in ein Krankenhaus gebracht. Dort wird weder eine Bisswunde noch Gift im Körper gefunden - dem Mann geht es inzwischen besser, nachdem er zwischenzeitlich sogar auf einer Intensivstation behandelt wurde.
Die Jagd beginnt
Parallel beginnt die Jagd auf die Spinne, von der mittlerweile angenommen wird, dass sie aus Südosteuropa und nicht aus Lateinamerika stammt. Der Markt wird geräumt, stundenlang durchkämmen Polizisten gemeinsam mit einem Kammerjäger die Filiale - ohne Erfolg. Sogar der Einsatz von Gas und Schwarzlicht wird zwischenzeitlich erwogen und dann wieder verworfen. Am Donnerstag taucht die Spinne dann wieder auf. Doch die Verwirrung geht erst richtig los.
Offenbar interne Kommunikationspanne bei Aldi
Denn während man bei der Stadtverwaltung davon ausgeht, dass der Laden immer noch geschlossen ist und dort nach der Spinne gesucht wird, öffnet der Aldi-Markt am Freitagmorgen wieder wie gewöhnlich. Nur öffentlich gemacht wird das nicht. Der Grund ist offenbar eine Aldi-interne Kommunikationspanne am Tag vor Silvester. "Ich war davon ausgegangen, dass die Gemengelage sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht geändert hatte. Das ist auch für mich sehr ärgerlich", sagte ein Sprecher des Discounters NDR Niedersachsen am Montag. Die zuständige Regionalgesellschaft habe die neue Entwicklung nicht an die Pressestelle weitergegeben.
Stadt Georgsmarienhütte: "Thema erledigt"
Die Stadt Georgsmarienhütte ist von Aldi am Montagmorgen ins Bild gesetzt worden. "Wir haben heute Morgen eine entsprechende Mail bekommen", bestätigte ein Sprecher der Stadt NDR Niedersachsen. Aus Sicht der Behörde liegt hier aber kein Fehlverhalten der Discounterkette vor. "Uns wurde zuvor versichert, dass erst wieder geöffnet wird, wenn keine Gefahr mehr besteht. Und das ist offensichtlich so passiert. Aus unserer Sicht ist das Thema damit erledigt", so der Sprecher weiter.
Die Edle Kugelspinne
Seit Montagabend ist nun auch klar, was für eine Spinne die ganze Aufregung verursacht hat: Es handelt sich offenbar um eine sogenannte Edle Kugelspinne (Steatoda nobilis). Gefunden wurde sie von einem Mitarbeiter des Zoos Münster. Das teilte der Sprecher von Aldi weiter mit. Die Tiere werden von 10 bis 15 Millimeter groß und ihre Bisse sind für den Menschen harmlos. Sie stammt ursprünglich von den Kanaren und der Insel Madeira, hat sich aber mittlerweile in großen Teilen Europas und auch Amerikas ausgebreitet.
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