Nach Protestaktion in Lingen: Zwei Anti-Atom-Aktivisten verurteilt
Das Amtsgericht Lingen hat am Dienstag zwei Anti-Atom-Aktivisten wegen Hausfriedensbruchs verurteilt. Sie waren in der Silvesternacht 2022 auf das Dach einer Brennelementefabrik geklettert.
Gemeinsam mit weiteren Atomkraftgegnern hatten sie auf dem Firmendach in Lingen (Landkreis Emsland) ein Banner entrollt, wie eine Gerichtssprecherin dem NDR Niedersachsen am Mittwoch sagte. Das Banner trug die Aufschrift "Shut down" (auf Deutsch: "abschalten" oder "dicht machen"). Die Verurteilten müssen jeweils 900 Euro zahlen, hieß es vom Amtsgericht.
Alle Aktivisten der Gruppe standen vor Gericht
Wegen der Protestaktion erhielten nach Angaben der Sprecherin auch vier weitere Beteiligte eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs. Alle sechs Aktivisten legten gegen entsprechende Strafbefehle Einspruch ein. Vier Verfahren wegen Hausfriedensbruchs sind laut Sprecherin bereits gelaufen. Auch hier sind die Betroffenen zu Geldstrafen verurteilt worden. Zum Prozess am Dienstag war eine Mahnwache in einem am Amtsgericht angrenzenden Park angekündigt worden. Die Sprecherin bestätigte, dass dort seit Montag Zelte aufgeschlagen seien.
