Staatsschutz ermittelt nach Gaststätten-Brand in Ganderkesee
Nach einem Brand in einer Gaststätte in Ganderkesee (Landkreis Oldenburg) untersuchen Staatsanwaltschaft und Staatsschutz Hinweise auf einen möglichen rechtsextremen Hintergrund.
Die im ehemaligen Bahnhofsgebäude untergebrachte Cocktailbar "Don Gantero" war in der Nacht zu Mittwoch ausgebrannt. Die Ermittler fanden Brandbeschleuniger, außerdem seien "rechtsmotivierte Symbole" festgestellt worden, teilten die Polizei und die Staatsanwaltschaft Oldenburg am Mittwochnachmittag in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit. Der Betreiber der Gaststätte hat laut Polizei einen Migrationshintergrund. Unter Mitwirken von Fachleuten der Brandermittlung und des Staatsschutzes sei bei der Polizei Delmenhorst die Ermittlungsgruppe "Gantero" eingerichtet worden. Zusätzlich werde die Staatsanwaltschaft Oldenburg in die weiteren Ermittlungen einbezogen. Ganderkesees Bürgermeisterin Alice Gerken (parteilos) zeigte sich am Mittwoch schockiert. Eine solche Tat wende sich gegen alles, wofür die Gemeinde Ganderkesee stehe, sagte sie NDR 1 Niedersachsen.
Rund 500.000 Euro Schaden
Laut einer Polizeisprecherin waren bei den Löscharbeiten rund 125 Feuerwehrleute im Einsatz. Sie konnten den Brand bis zum Morgen unter Kontrolle bringen. Verletzt wurde niemand. Den Angaben zufolge brannte es im Keller und im Obergeschoss. Der Schaden wird auf 500.000 Euro geschätzt. Die genaue Ursache für das Feuer ist bislang noch unklar. Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer (04221) 155 90 bei der Polizei in Delmenhorst zu melden.
Ähnlicher Fall in Syke
Derzeit gebe es keine Erkenntnisse zu einem möglichen Zusammenhang mit einem Brandanschlag in Syke (Landkreis Diepholz), hieß es von der Polizei. Im Februar war dort ein Restaurant durch Brandstiftung zerstört worden, dessen Betreiber ebenfalls einen Migrationshintergrund hat. Hakenkreuze und ein ausländerfeindlicher Spruch waren dort an die Wände geschmiert worden. Syke ist nur rund 30 Kilometer von Ganderkesee entfernt. Zu diesem Fall gebe es nichts Neues, sagte ein Sprecher der Polizeiinspektion Diepholz am Donnerstag. Nachdem im Juni Videos von Überwachungskameras veröffentlicht wurden, seien zwar Hinweise eingegangen - eine heiße Spur habe sich daraus aber nicht ergeben.
