Steuerbetrug in Millionenhöhe? Prozess in Verden gestartet
Mindestens fünf Beschuldigte aus dem Landkreis Verden sollen über Jahre mehr als 1,2 Millionen Euro Steuern hinterzogen haben. Nun muss sich der erste von ihnen vor dem Landgericht verantworten.
Der 58-jährige Achimer soll an einem komplexen System von Steuerbetrug mitgewirkt haben, heißt es vonseiten der Staatsanwaltschaft. Als Geschäftsführer einer Personalvermittlung habe er Arbeitnehmende an ein großes regionales Unternehmen vermittelt. Das Personal habe er von einer fiktiven Firma geholt. Für die verliehenen Arbeiter, so der Vorwurf, habe der Angeklagte über viele Jahre keine Lohnsteuer und als Unternehmer keine Umsatzsteuer gezahlt. In dem Prozess geht es um 53 Fälle aus den Jahren 2011 bis 2016. Der Betrug fiel demnach erst Jahre später bei Betriebsprüfungen auf.
Prozess gegen vier weitere Beschuldigte ab September
Neben dem 58-Jährigen waren laut Staatsanwaltschaft vier weitere Geschäftsführer an dem Betrug beteiligt und haben so insgesamt 1,27 Millionen Euro hinterzogen. Zudem seien Sozialabgaben hinzugekommen, die der Beschuldigte ebenfalls nicht bezahlt habe. Um wie viele Leiharbeiter es geht, müssen die Richter noch herausfinden. Sollte der Mann aus Achim verurteilt werden, droht ihm eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren. Der Prozess gegen die anderen mutmaßlich beteiligten Geschäftsführer beginnt im September.