Schweinestau in Niedersachsen löst sich langsam auf
In den niedersächsischen Mastbetrieben entspannt sich die Lage nach dem akuten Schweinestau allmählich. Inzwischen können wieder mehr Tiere geschlachtet werden. Zugleich gibt es weniger Mastschweine.
Der Betrieb in den Schlachthöfen läuft fast überall wieder auf 100 Prozent, wie der Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft (EZG) Hümmling in Lorup, Bernd Terhalle, NDR 1 Niedersachsen sagte. Das sei möglich, weil die Mitarbeitenden regelmäßig auf Corona getestet würden und es keine neuen Virus-Ausbrüche gegeben habe. Gleichzeitig hätten wegen des Rückstaus etliche Schweinebauern seit Mitte September keine Ferkel mehr zur Mast in ihre Ställe geholt. "Dementsprechend rücken jetzt weniger Schweine nach", sagte Terhalle.
Zulässiges Schlachtgewicht wird wieder gesenkt
Die EZG Hümmling reagiert auf die neue Entwicklung und wird ab Donnerstag die zulässigen Gewichte der schlachtreifen Tiere wieder senken. Bis dahin toleriert die EZG noch übergewichtige Schweine, die durch den Stau länger gemästet werden mussten. "Jetzt entspannt sich die Lage", sagte Terhalle.
Corona-Ausbrüche in Schlachthöfen lösten Stau aus
Zum Schweinestau war es im vergangenen Herbst nach mehreren Corona-Ausbrüchen in verschiedenen Schlachthöfen gekommen. Weil die Betriebe zum Teil die Arbeit stark reduzieren oder ganz herunterfahren mussten, konnten die Schweine nur mit Verzögerung geschlachtet werden. Den Höhepunkte hatte der Schweinestau nach Angaben der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) über die Weihnachtsfeiertage erreicht, als bundesweit fast eine Million schlachtreife Tiere in den Ställen festsaßen.
Import-Stopp wegen Afrikanischer Schweinepest
Darüber hinaus ist auch der Absatz von Schweinefleisch eingebrochen. Nachdem auch in Deutschland Fälle der Afrikanischen Schweinepest aufgetreten sind, stoppte China den Import von deutschem Fleisch. Für die Fleischerzeuger ist dadurch plötzlich ein zuvor boomender Markt weggebrochen.
