Schützen in Friesoythe wollen keine Frau im Magistrat
Darf eine Frau Mitglied im Schützenmagistrat werden? In Friesoythe sagten die Schützen "Nein". Und verwehrten der stellvertretenden Bürgermeisterin die Mitgliedschaft.
Von jeher ist es in Friesoythe im Landkreis Cloppenburg so: Dem Schützenmagistrat - sozusagen dem Aufsichtsorgan der Schützengilde - gehören der Bürgermeister und der Ortsvorsteher an. Und auch der stellvertretende Bürgermeister. Was aber, wenn es mehrere Stellvertreter gibt, darunter eine Frau ist und sie sich zur Wahl stellt - so wie in Friesoythe? Melanie Buhr vertritt Bürgermeister Sven Stratmann (beide SPD). Und dennoch fiel sie bei der Wahl in den Schützenmagistrat mit Bausch und Bogen durch. Schützengeneral Theo Vahle begründete die Ablehnung mit der Tradition. Männer seien ja schließlich auch keine Vorsitzenden in Landfrauenvereinen, sagte er dem NDR in Niedersachsen.
Kommunen müssen Gleichbehandlungsgesetz achten
Melanie Buhr findet das alles sehr aus der Zeit gefallen. "Dann eben nicht", lautete ihr Kommentar. Den Posten im Magistrat bekam am Ende ein Mann. Ob die Sache damit erledigt ist, wird sich zeigen. Denn der Magistrat der Schützen ist ein offizielles Organ der Stadt Friesoythe. Und die muss sich wie alle anderen Kommunen an das Gleichbehandlungsgesetz halten. Ähnliche Diskussionen gab und gibt es auch andernorts in Niedersachsen. Etwa bei den Schützen in Hannover. Allerdings dürfen in der Landeshauptstadt mittlerweile auch Frauen Bruchmeisterinnen werden.