Land prüft rechtliche Schritte gegen Hamburgs Schlick-Pläne
Die Hafenbehörde Hamburg hat angekündigt, ab Mitte März Hafenschlick vor der Vogelschutzinsel Scharhörn abzukippen. Von Politik und Naturschützenden kommt Protest.
Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) hält die Pläne nach eigenen Angaben für inakzeptabel. Er verstehe die Probleme der Hamburger mit ihrem Hafenschlick. Es könne jedoch nicht sein, dass Hamburg seine Probleme löse, indem es seinen Schlick vor die Haustür Niedersachsens kippe, sagte Lies. Denn obwohl die Elbe vor der Vogelschutzinsel Scharhörn zu Hamburg gehöre, würden die Folgen die niedersächsische Küste treffen. Das Umweltministerium prüfe daher rechtliche Schritte.
Cuxhavens Oberbürgermeister: Plan ist "verantwortungslos"
Auch die Stadt Cuxhaven wehrt sich. Oberbürgermeister Uwe Santjer (SPD) nennt das Vorgehen "absolut inakzeptabel" und "verantwortungslos". Das Thema soll auf Antrag der CDU in der nächsten Stadtratssitzung zur Sprache kommen. Auch die Cuxhavener Grünen kritisieren die Hamburger Pläne für eine Schlickdeponie am Rande des Nationalparks Wattenmeer. Die Mini-Insel Scharhörn liegt in der Helgoländer Bucht nordwestlich von Cuxhaven und gehört als Enklave zum Stadtteil Hamburg-Neuwerk.
Umweltschützer fordern neue Schlickmanagement
Derweil prüfen Umweltverbände ebenfalls, ob sie juristisch gegen die Pläne der Stadt Hamburg vorgehen. Die im Aktionsbündnis Lebendige Tideelbe zusammengeschlossenen Verbände BUND, NABU und WWF haben den Hamburger Senat aufgefordert, die Pläne auf Eis zu legen. Sie fürchten schwere Schäden für die Vogelwelt und das Leben im Watt. Das Sediment-Management an der Elbe müsse grundsätzlich neu aufgestellt werden, hieß es.
